Traumatischer Urlaub

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ecinev Avatar

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6 Wochen Urlaub an der Nordsee, Spielen mit anderen Kindern. Das wird der 8 jährigen Susanne erzählt. Der Aufenthalt im Haus Morgentau endet in einem Albtraum der die inzwischen erwachsene Susanne noch immer regelmäßig heimsucht.

Zum Tod der Mutter in der Seniorenresidenz Abendrot trifft Susanne wieder auf ihre Geschwister die weit weg wohnen und überwiegend Susanne die regelmäßigen Besuche bei der Mutter überlassen. Als die demente Mutter sich bei Susanne entschuldigt bricht sie ihr jahrelanges Schweigen und erzählt ihr Martyrium während des vermeintlichen Urlaubs. Von Essensentzug für die übergewichtigen Kinder bis hin zum ungenießbaren Brei für die schmächtigen Kinder, Toilettenentzug, starren Regeln wie das ruhig liegen im Bett wird die Vergangenheit lebendig. Auch für ihre 25 jährige Tochter etwas völlig Neues.

Schon der Klappentext hat mich erschüttert selbst wenn das Coverbild etwas anderes vermittelt. Auch ich war als Kind in St. Peter-Ording und habe ähnliches erlebt. Geblieben sind mir eine jahrelange Abscheu vor bestimmten Gerichten. Die Teller mussten leer gegessen werden egal wie lange es gedauert hat.

Die Mischung aus Gegenwart in der Seniorenresidenz Abendrot und der Vergangenheit im Kinderheim Morgentau ist interessant. Beide Einrichtungen haben teils überforderte Pflegende was gut beschrieben ist.

Das Cover ist eigentlich nicht ganz passend, symbolisiert das fröhliche Kind am Strand doch einen schönen Strandurlaub.