Wechselbad der Gefühle

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lesehamster12 Avatar

Von

Der Roman "Am Meer ist es schön" von Barbara Leciejewski liest sich sehr flüssig und gleichzeitig zog er mich völlig in den Bann.

Das Cover zeigt einem ein lachendes, sitzendes Mädchen am Meer und im Hintergrund sind spielende Kinder zu sehen - der Bezug zum Titel ist somit direkt erkennbar und so wurde ich neugierig auf den Klappentext.

Die Hauptfigur ist Susi (Susanne).
Die Geschichte handelt überwiegend in den Jahren 1969 und 2018.
Durch den tollen Wechsel der Zeiten von Kapitel zu Kapitel, möchte man sich nicht vom Buch trennen.

Im Sommer 1969 musste Susi, damals acht Jahre alt, als einzige von ihren Geschwistern, in ein Verschickungsheim an die Nordsee.
Sie wollte nicht von zu Hause weg, aber ihre Eltern sagten ihr, sie habe eine tolle Zeit mit anderen Kindern und "am Meer ist es schön".
Eine schlimme Zeit stand ihr und den anderen Kindern dort bevor, was niemand erahnte und nie an die Öffentlichkeit kommen durfte.

Im Gegenzug befindet sich Susi im Jahr 2018, besucht mit ihrer Tochter Julia ihre im Pflegeheim lebende Mutter. Das Heim ist der Meinung, das Leben der Mutter gehe zu Ende und so informierte Susi ihren Bruder und ihre Schwester, damit sie sich nochmal von ihrer Mutter verabschieden können.
Die Zeit des Abschieds, bringt die Geschwister näher und bringt das Trauma endlich zu Tage.

Ein erfundener Roman basierend auf wahren Gegebenheiten, macht auf schreckliche Art und Weise deutlich, welch schlimme Erlebnisse viele Kinder zwischen den 50ern und Ende der 80er Jahre in einer "Kur" erleiden mussten.
Die psychischen Folgen ein Leben lang begleitend, haben viele im Alltag Probleme damit klar zu kommen.