Authentisch, dramatisch, ergreifend

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tofusteak Avatar

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Das Buch hat keine klassischen Kapitel. Stattdessen ist es in drei Teile gegliedert. Mir hat das sehr gefallen, die Seiten flogen nur so dahin.

Im ersten Teil lernen wir unsere Protagonistin Katha kennen, ihre Vergangenheit, ihr Verhältnis zu ihrer Familie, ihre Art, durchs Leben zu kommen, später auch ihre neue Damenbande und weitere wichtige Personen im Buch. Ich fand die Sprache wahnsinnig gut. So ein ernstes Thema so unterhaltsam und doch tiefgründig zu beschreiben – da gehört einiges dazu.

Als Katha dann einen furchtbaren Schicksalsschlag erlebt, beginnt der zweite Teil. Hier befindet sie sich in einer Art Trauerdelirium, die Texte sind ganz bewusst etwas wirr und es hat mir sehr gefallen, darüber nachzudenken, was mit all den Metaphern gemeint sein könnte. (Wer hier gut aufpasst, versteht auch, was es mit dem Titel auf sich hat)

Beim dritten Teil springen wir 14 Jahre in die Zukunft und erfahren, wie Katha nach dem Verlust weitergemacht hat. Es war zwar schön zu sehen, wie sie sich entwickelt hat, aber dieser letzte Part war mir etwas zu sehr in die Länge gezogen und eine Sache fand ich nicht so rund.

Fazit: Ein humorvoller und zugleich bewegender Roman zu wichtigen Themen wie People Pleasing, Verlust und schwierigen Familienverhältnissen, der zum Mit- und Nachdenken anregt. Definitiv nichts, was man „mal eben zwischendurch“ liest. Ich mochte ihn sehr und empfehle ihn allen, die offen gegenüber etwas schwererer Kost sind. Und allen, die in den 90ern geboren wurden. Es gibt sooo viele herrliche Nostalgiemomente.