Freundschaft, Verlust, Trauer

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emmmbeee Avatar

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Katha(rina) wird schon früh mit Eigenverantwortung und dem Managen ihres Lebens konfrontiert: die Eltern geschieden, die alleinerziehende Mutter oft überfordert, die jüngere Schwester boshaft, quengelig und doch zu Katha aufschauend. Diese sieht sich als Lebenshandwerkerin zwischen den Fronten mit der Idealvorstellung, irgendwann einmal zur Mitarbeiterin des Monats gekürt zu werden. Doch eigentlich braucht die 14jährige selbst Hilfe und Beratung. Diese findet sie auch in der Mutter einer Freundin und empfängt einige wichtige Richtungsweisungen.
Dann schlägt eine Lebensveränderung zu, die Katha große Angst macht: Der Weltuntergang stürzt auf sie ein, und der Wolf verschlingt sinnbildlich diese eine, für sie leuchtende Sonne.
Ja sicher, eine handfeste Metapher, aber solche Metaphern gibt es haufenweise im vorliegenden Roman, ohne dass sie jemals langweilen. Damit gelingt es der Autorin Sina Scherzant, ihren eigenen Stil zu kreieren.
Doch, einige Passagen fand ich zu weitschweifig und ausufernd. Auch was die Stellen bedeuten, die mit „O.“ übertitelt sind, habe ich nicht ganz verstanden. Doch insgesamt finde ich, dass dieses Buch sehr nahegehend das Portrait einer Jugendlichen beschreibt. Das Badezimmer als Oase mit fliegendem Teppich zum Fortträumen, die Bewältigungsstrategien der beiden Schwestern, und wie der eigenen, sehr individuellen Trauer auf den Grund gegangen wird, das hat mir sehr gefallen.
Ich empfehle diesen Roman all jenen, die noch nicht vergessen haben, wie ihre Empfindungen als Vierzehnjährige waren. Ein großartiges Erstlingswerk!