Ein Bild als Brücke

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irismaria Avatar

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Das Gemälde "Noli me tangere" von Tizian wird in London aufbewahrt. Es zeigt Maria Magdalena, die im Gärtner den auferstandenen Jesus erkennt und doch nicht festhalten darf. Dieses Bild wird zum Hoffnungsanker für zwei Frauen über die Zeit hinweg. Eine wundervolle Idee und eine Geschichte, die mich schon in der kurzen Leseprobe sehr berührt hat!

Claire lebt in der Jetztzeit und ist glücklich mit ihrem Mann Rob, das Baby, das sie erwarten, soll ihr Glück perfekt machen. Doch Oliver kommt zu früh und tot zur Welt und Claire zerbricht daran, auch ihre Beziehung zu Rob ist stark gefährdet. Da findet sie Briefe von Daisy, geschrieben im 2. Weltkrieg an ihre Schwester. In diesen Briefen schreibt Daisy über das Leben im Kriegslondon und wie sie versucht, die Freude nicht zu verlieren. Dabei wird ihr das Bild in der National Gallery zur Stütze. Claire sucht nun auch das Museum auf und geht zu dem Bild. Wird es (und die Briefe) auch ihr helfen? Beide Frauen verbindet die Anforderung, den normalen Alltag mit dem Grauen des Todes zu verbinden.

Die Geschichte ist flüssig und sehr einfühlsam geschrieben, die Gefühle der Personen kommen gut rüber. Die Verbindung von Kunst und Literatur aund der Zeitsprung durch die Briefe ist gelungen.

Ein vielversprechender Roman über Liebe und Verlust, Tod und Auferstehung und die Kraft des Lebens - gefällt mir sehr!