Schicksale gleichen sich

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Claire und Rob freuen sich auf ihr erstes Kind und geniesen die Zeit wo noch keiner etwas von der Schwangerschaft weiß. Rob erzählt dem Kind Geschichten, an die Claire sich schon fast nicht mehr erinnern kann aus der gemeinsamen Zeit. Am Abend vor der ersten Ultraschalluntersuchung, überlegt Rob wann es kommen könnte, Claire sagt am Valentinstag kommt es viel zu spät. Damals konnte keiner ahnen, das das Kind viel zu früh geboren wird.

Claire verliert das Kind, zwar noch sehr am Anfang der Schwangerschaft doch sie fällt in eine tiefe Depression und schiebt die Schuld der Fehlgeburt auf Rob ab. Dieser kann genausowenig dafür wie sie doch sie braucht einen Schuldigen. Sie kann nicht einmal mehr seine Berührungen ertragen und sagt auch "Fass mich nicht an" zu ihm, so wie es in Lateinischer Schrift unter dem Bild steht das sie anschaut.

Nun sitzt sie im Museum und sieht sich genau dieses Bild an, durch Daisys Briefe kam sie darauf ins Museum zu gehen. Jetzt sitzt sie hier und sieht Maria Magdalena und Jesus auf dem Bild. Jesus lehnt Maria Magdalena ab. Claire forscht im Gesicht von Maria nach Wut und enttäuschung, so wie sie sie bei Rob sieht doch sie sieht nichts. Hilflos lässt sie sich auf die Holzbank fallen und denkt wieder an den Brief in ihrer Hand, der vor mehr als 60 Jahren geschrieben wurde und beginnt ihn wieder zu lesen.

Daisy schreibt an ihre Freundin Elizabeht, die in Liverpool lebt und die sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie schildert ihr Leben in London in Zeiten des Krieges und erzählt ihr auch wie schwer es ist dort zu Überleben. Dann liest sie in der Times, das die National Gallery trotz des Krieges jeden Monat ein Bild austellt damit man sich etwas ablenken kann, dies schreibt sie auch ihrer Freundin. Genau schildert sie ihr wie sie sich auf den Weg gemacht hat um das Bild zu betrachten, es ist von Tizian und heißt Noli me tangere, nun beschreibt sie das Bild in aller Ausführlichkeit, auch das ihr sofort das Kleid von Maria aufgefallen ist, da man in Zeiten wie diesen eben auf solche Kleinigkeiten achtet.  Sie schreibt auch, das es jetzt jeden Monat ein neues Bild gibt. Am Ende des Briefes schreibt sie ihr bis nächsten Monat zum Neuen Bild.

Abends spricht Claire zwar mit Rob aber nur belangloses. Die beiden sind sich in der Zeit der Trauer fremd geworden.

Ein Roman, der wie auf zwei Zeitebenen geschrieben ist, denn Claire lebt zwar im hier und jetzt doch trauert sie ihrem Kind hinterher das sie verloren hat. Dann gibt es noch Daisy die man nur aus dem Briefen kennt und diese versucht mit besuchen im Museum sich selbst Mut zu machen in Zeiten des Krieges. Durch diese Briefe lernt Claire die Bilder in der Gallery anders zu deuten und zu betrachten. Spannend zu erleben wie sich Claire verändert und wie ihr diese alten Briefe helfen wieder eine andere Sicht auf die Dinge des Lebens zu bekommen. Gerne würde ich wissen wie es mit Claire und Rob und natürlich auch mit Daisy weitergeht.