Am Tag und in der Nacht

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griselda Avatar

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Claire ist zutiefst verstört durch die Fehlgeburt ihres ersten Kindes. In ihrer Verzweiflung gibt sie ihrem Mann Rob die Schuld und lässt ihn das auch deutlich spüren. Briefe aus dem  Nachlass von Robs Großmutter, bringen etwas Hoffnung in Claires Leben. Daisy, die Verfasserin dieser Brief, beschreibt darin, wie sie in Zeiten des 2. Weltkriegs jeden Monat die National Gallery in London besucht und jeweils ein dort ausgestelltes Bild intensiv betrachtet. Claire folgt diesem Ritual und ihr tut sich eine neue Welt auf. Sie lernt die Dinge zu hinterfragen - und dann lernt sie Dominik im Museumscafe kennen und gerät in einen Gefühlsstrudel.....

Beurteilung:

Eine gefühlvolle Story, in der es um die Verarbeitung der Trauer um ein verlorenes Baby geht, aber auch viel um die Liebe, um verborgene Gedanken, Wünsche und Selbstzweifel. Aussergewöhnlich die Verbindung der Geschichte mit berühmten Gemälden, die sehr liebevoll und detailliert beschrieben werden und nebenbei das Kunstwissen erweitern. Mich hat es dazu gebracht, mir mein Lexikon der Malerei vorzunehmen und mir die beschriebenen Bilder dort selbst intensiv zu betrachten (sind auch im Roman abgebildet, im Lexikon jedoch größer).

Ein schönes Buch mit Tiefgang, sehr empfehlenswert für Leser, die nicht immer nur leichte Unterhaltung ohne Nachdenken wollen - und doch ist es ein leicht zu lesendes Buch in einem angenehmen Schreibstil.