Ehrlich und ungeschönt
Reyhan Şahin ist als feministische Rapperin aufgetreten, als das noch längst nicht in Mode war. Sie hat als Frau mit Migrationsbiografie einen Doktor gemacht, als die deutsche Academia noch so divers war wie trockenes Weißbrot. Geringschätzung, Hass und Diffamierung hat sie immer an sich abprallen lassen. Das war ihre Superkraft. Doch der härteste Test sollte noch kommen: die Diagnose Brustkrebs.
Schlagfertige, progressive Feministin mit Brustkrebs trifft auf weißbekittelte Verdruckstheit deutscher Ärzt:innen. Als Reyhan Şahin plötzlich die Diagnose Brustkrebs erhält, scheint ihre bitchmäßige Superpower sie erstmals zu verlassen. Aber nicht lange.
Wir folgen ihr vom Schock der Diagnose über die Chemotherapie bis zum Glück der ersten Heilung. Und doch. Im Deutschrap und in der Wissenschaft hat sie sich trotz der viele Hindernisse für eine Frau (und besonders Of Colour) durchgesetzt. Als Erkrankte muss sie erneut die Erfahrung machen, was es heißt, nicht als Deutsche gelesen zu werden, was eine schwere Probe sein kann in so einer Ausnahmesituation. Doch mit ihrer kämpferischen Art, ihrer Widerstandskraft und ihrem Humor gelingt es ihr, hier ebenso die Hilfe zu sehen, die Unterstützung, die Fürsorge, die sie erhält, das Gemeinsame. Denn Krebs macht alle Menschen gleich. Eine Geschichte von großer Menschlichkeit, die uns daran erinnert, was uns verbindet, besonders in der Not. Und die nur wenige erzählen können wie Reyhan Şahin.
Fazit:
Titel und Cover passen zusammen und auch zum Inhalt des Buches. Was für eine Diagnose. Das würde jede/n aus der Bahn werfen. Und wenn dann ein Arzt mit wenig Empathie die Diagnose raushaut und die Psychotherapeutin es ehrlich gesagt nicht besser hinbekommt, frage ich mich, gibt es beim Studium nicht das Fach Empathie, Feingefühl oder ähnliches?
Eine gute Freundin von mir ist vor über zehn Jahren das erste Mal an Krebs erkrankt. Auch ihr ist es in Bezug auf Ärzte ähnlich ergangen.
Der Schreibstil ist flüssig, ehrlich, bildhaft. Die Autorin bringt das Thema unverblümt, direkt, offen an den Lesenden. Man fühlt mit, kämpft mit, verzweifelt mit, fasst aber auch Mut.
Ungeschönt beschreibt Reyan ihre Gefühle und Empfindungen und auch ein bisschen die "Arztliche Landschaft".
Berührt hat mich besonders ihr Satz: "Für alle Menschen, die an Brustkrebs erkrankt sind". Auf eure Genesung, in¸sallah!Aber es fließen auch andere Themen wie z. B. Migration ein. Es ist ein Buch, das sowohl für Betroffene als auch Angehörige zu empfehlen ist.
Schlagfertige, progressive Feministin mit Brustkrebs trifft auf weißbekittelte Verdruckstheit deutscher Ärzt:innen. Als Reyhan Şahin plötzlich die Diagnose Brustkrebs erhält, scheint ihre bitchmäßige Superpower sie erstmals zu verlassen. Aber nicht lange.
Wir folgen ihr vom Schock der Diagnose über die Chemotherapie bis zum Glück der ersten Heilung. Und doch. Im Deutschrap und in der Wissenschaft hat sie sich trotz der viele Hindernisse für eine Frau (und besonders Of Colour) durchgesetzt. Als Erkrankte muss sie erneut die Erfahrung machen, was es heißt, nicht als Deutsche gelesen zu werden, was eine schwere Probe sein kann in so einer Ausnahmesituation. Doch mit ihrer kämpferischen Art, ihrer Widerstandskraft und ihrem Humor gelingt es ihr, hier ebenso die Hilfe zu sehen, die Unterstützung, die Fürsorge, die sie erhält, das Gemeinsame. Denn Krebs macht alle Menschen gleich. Eine Geschichte von großer Menschlichkeit, die uns daran erinnert, was uns verbindet, besonders in der Not. Und die nur wenige erzählen können wie Reyhan Şahin.
Fazit:
Titel und Cover passen zusammen und auch zum Inhalt des Buches. Was für eine Diagnose. Das würde jede/n aus der Bahn werfen. Und wenn dann ein Arzt mit wenig Empathie die Diagnose raushaut und die Psychotherapeutin es ehrlich gesagt nicht besser hinbekommt, frage ich mich, gibt es beim Studium nicht das Fach Empathie, Feingefühl oder ähnliches?
Eine gute Freundin von mir ist vor über zehn Jahren das erste Mal an Krebs erkrankt. Auch ihr ist es in Bezug auf Ärzte ähnlich ergangen.
Der Schreibstil ist flüssig, ehrlich, bildhaft. Die Autorin bringt das Thema unverblümt, direkt, offen an den Lesenden. Man fühlt mit, kämpft mit, verzweifelt mit, fasst aber auch Mut.
Ungeschönt beschreibt Reyan ihre Gefühle und Empfindungen und auch ein bisschen die "Arztliche Landschaft".
Berührt hat mich besonders ihr Satz: "Für alle Menschen, die an Brustkrebs erkrankt sind". Auf eure Genesung, in¸sallah!Aber es fließen auch andere Themen wie z. B. Migration ein. Es ist ein Buch, das sowohl für Betroffene als auch Angehörige zu empfehlen ist.