„Töte das Schönste und Beste, was du finden kannst.“

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Ein Serienkiller erschüttert New York und versetzt die Bewohner eines der angesehensten Viertel in Angst und Schrecken. Seine Opfer: Hübsche blonde Frauen Anfang zwanzig, die mitten im Leben stehen und wohl begütert sind. Doch er tötet sie nicht einfach nur, sondern arrangiert ihre Körper in bizarre Posen, entfernt Körperteile und lässt Blütenblätter am Tatort zurück. Ein wahrer Teufel, der in immer kürzeren Abständen mordet, um ein makabres Kunstwerk vollenden zu können.
 
Tom Harper, ein vom Dienst suspendierter Cop, wird gebeten zur Truppe zurückzukehren und den Fall des "American Devil" zu übernehmen. Einzige Bedingung: Er soll endlich seine Wutausbrüche unter Kontrolle bringen und eine Therapie bei der Polizeipsychologin Dr. Denise Levene machen. Ein Deal, der zunächst kaum seine Zustimmung findet, sich allerdings im Verlaufe der Handlung als ein Vorteil erweist. Denn die bildhübsche Ärztin ist nicht nur blitzgescheit, sondern kennt sich auch mit der Psyche von Serienkillern aus. Ein Wissen, das ihr schon bald zum Verhängnis wird.

Der Autor Oliver Stark hat es bereits auf den ersten Seiten des Thrillers verstanden, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Ungeheuerlich ist die Vorstellung, dass ein fünfzehnjähriges Mädchen von einem verstörten, liebestollen Jungen überfallen und getötet wird, während ihre Eltern im Wohnzimmer Gäste bewirten. Doch das ist erst der Anfang einer Serie von Morden, die von Sex, Religion und Gewalt geprägt sind. Ein wahrhaft dramatischer Plot, der vom Autor sprachlich gekonnt umgesetzt wurde und atemberaubende Spannung verspricht.

Aber nicht nur die Handlung allein, versteht es den Leser in ihren Bann zu ziehen. Auch verschiedenartige Charaktere mit ihren Ecken und Kanten wissen, an das Buch zu fesseln. Da ist zum Beispiel Tom Harper. Ein Mann voller Widersprüche und doch recht geradlinig in dem, was er tut. Oder der Täter selbst, dessen Motive wohl dosiert im Verlaufe des Buches zutage treten und ein Blick in die Abgründe einer zutiefst gestörten Seele gestatten. Auch wenn die Idee, für ein Kunstwerk zu morden in der Kriminalliteratur nicht neu ist, versteht es Oliver Stark trotz alledem, seinem Thriller das gewisse Etwas zu verleihen. Ein Autor, von dem man gerne mehr lesen möchte.

Fazit:
„American Devil" ist ein Thriller, der hält, was er verspricht.