Memoiren einer Spionin des Kalten Krieges

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nadines_buecher Avatar

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US-Agentin Marie verfasst nach dem Einbruch mit tödlichem Ausgang und der darauffolgenden Flucht in ihre karibische Heimat ihre Memoiren für ihre beiden kleinen Söhne - um ihnen zu erklären, warum sie so handeln musste wie sie es tat, aber auch, um ihnen endlich und umfassend über die Wurzeln und die Geschichte ihrer Familie zu erzählen, in denen auch ihr Vater, über den Marie sich bisher vage gehalten hat, eine Rolle spielen wird. Noch ist nicht klar, ob sie ihre Kinder damit schützen kann oder sie durch dieses Wissen in Gefahr bringen wird, doch sie will den beiden offenbar keine Rätsel und Vermutungen hinterlassen, keine Vergangenheit, die von anderen korrumpiert werden könnte. Demnach war Polizistentochter Marie zu Zeiten des Kalten Krieges für den Geheimdienst in New York aktiv. Dies offenbar so erfolgreich und an so zentraler Stelle, dass man ihr nach wie vor nach dem Leben trachtet. Bisher finden wir uns vor einem Flickenteppich an Geschichten wieder: Die Tatnacht, die Flucht, die Geschichte von Maries Mutter, die Ehe ihrer Eltern, der Tod ihres Großvaters, der Vater der Kinder, der ebenso wie Maries Schwester Helene nicht mehr lebt. Welches Muster mag der Teppich haben, wenn die Ich-Erzählerin, die ihre Kinder immer wieder direkt anspricht in ihrem Bericht, ihn in Gänze ausgebreitet hat? Wer will sie tot sehen und aus welchen Gründen? Die spannende Geschichte einer Agentin, die sich trotz ihres riskanten Jobs auch auf das Muttersein eingelassen hat, eindringlich erzählt durch die gewählte Perspektive und hoffentlich mit dem angekündigten Thrill-Faktor.
Das Cover eher plakativ, in bunten Farben wie die Karibik aus der Maries Familie stammt, und unverkennbar die Stars and Stripes, denen zu dienen sie sich entschlossen hat.