Leider nicht so packend, wie ich es mir für einen Thriller gewünscht hätte

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kultaa Avatar

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Vieles an dem Roman ist vielversprechend und zeichnet ihn mit Sicherheit aus. Vor allem beleuchtet er mit dem Leben einer schwarzen Agentin im FBI der 1980er Jahre ein Kapitel, das es noch nicht häufig in die Literatur geschafft hat.
So vielversprechend dies für mich auch war - das Buch hat es leider einfach nicht geschafft, mich zu packen. Es ist angelegt als Brief an die eigenen Kinder - um ihnen zu erklären, was ihre Mutter gemacht hat und wer ihr Vater ist. Das Problem ist nur: Es liest sich kein Stück als Brief einer Mutter an ihrer Kinder. Entweder erzählt sie detailliert und auf eine Art bewertet/abwertend, wie es für die Situation nicht passt oder sie Schilder Vorkommnisse mit einer solchen Distanz, dass man als Leser*in überhaupt keinen Bezug aufbauen kann. Insgesamt ist es sehr technisch und unterkühlt - die Briefform ist lediglich ein Gerüst, dass sich aber weder in Schreibstil noch Aufbau des Textes wiederfindet. Somit musste ich mich ganz schön quälen, dieses Buch, von dessen Anliegen und Idee ich trotzdem weiterhin überzeugt bin, zu beenden. Wirklich schade!