Sanfter Politthriller

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jumo Avatar

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Das war sehr unerwartet. Ich griff zu dem Buch, weil ich schon lange mal wieder einen Thriller lesen wollte! Und die ersten fünf Seiten des Romans verbreiten auch ordentlich Action. Nur um dann für den Rest des Buches eine ganz neue Stimmung einzuschlagen. Erzählt wird kein packender Spionageroman, sondern vielmehr die berührende Geschichte einer jungen Frau, die in einem korrupten System landet, um sich ihrer Schwester nahe zu fühlen. Wir erleben die Innenwelt der Protagonistin und folgen ihr erst in die Einsamkeit und dann Burkina Faso. Dabei erzählt die Autorin über verschiedene Meta-Kurven von den Gräueln, welche die amerikanischen Geheimdienste im kalten Krieg begangen.
Als Teil des Systems ist enthüllt die Hauptfigur deren Antlitz und füttert uns Leser*innen mit (un)bekanntem historischen Kontext. Einen Thriller bekommt man mit diesem Buch eher nicht, dafür eine politische Studie über Rassismus und Kolonialismus erzählt von einer sympathischen jungen Frau.