Sehr viel Potenzial

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johanna13 Avatar

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„Weit mehr als ein Spionagethriller“ – da hat Obama Recht. „American Spy“ ist definitiv kein klischeehafter Spionagethriller, was seine guten, aber auch seine schlechten Seiten hat.
Das Buch beginnt mit sofortiger Spannung. Marie Mitchell wird in ihrem Haus von einem Mann angegriffen, tötet ihn aus Notwehr und verlässt dann mit ihren Kindern das Land, da sie einen Zusammenhang mit ihrer früheren FBI-Arbeit vermutet. So weit, so gut.
Nur dann verliert die Geschichte an Fahrt.
Sie wird in einem Brief von Marie an ihre Kinder erzählt, indem sie versucht die Geschehnisse zu erklären, was ich sehr schön finde. Ebenfalls werden sehr wichtige Themen wie Diskriminierung und die Einmischung Amerikas in die Weltpolitik an, was mir sehr gefallen hat, jedoch wirken ihre Erinnerungen wirr und springen in der Zeit. Eine chronologische Erzählung hätte mir besser gefallen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich der Schreibstil, der, gerade am Anfang des Buches sehr flach und einfach wirkt, was etwas beim Lesefluss stört, sowie einige Dinge die angesprochen werden und zu vorher Genannten unlogisch wirken. In der späteren Geschichte bessert sich dies jedoch.
Allgemein fühlte ich mich gut unterhalten und habe auch einige Dinge gelernt. Trotzdem finde ich, dass die Geschichte sehr viel Potenzial hat, das nicht umgesetzt wurde.