Vielschichtiger Thriller

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sapere_aude Avatar

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"American Spy" beginnt mit einem brutalen Einbruch, bei dem es Marie Mitchell gelingt, den Einbrecher zu überwältigen und mit seiner eigenen Waffe zu töten. So rettet sie sich und ihre Kinder, aber ihr Leben ist anschließend nicht mehr dasselbe. Für jemanden, der wie sie als amerikanische Spionin gearbeitet hat, bedeutet ein Einbruch mehr als für andere. Vielmehr weiß Mitchell sofort, dass sie von ihrer Vergangenheit eingeholt worden ist.
Rückblickend in einem langen Brief an ihre Söhne erzählt Marie Mitchell von ihrem Beruf und was es bedeutet hat, als schwarze Frau für das FBI und als Spionin zu arbeiten. Sie erzählt von ihrer Familie, die ihr diesen Beruf quasi in die Wiege gelegt hat, und wie sie inmitten all der sie umgebenden Geheimnisse und doppelten Identitäten trotzdem ihren eigenen Weg finden und gehen musste. Und dann ist da der Einsatz in Burkina Faso, bei dem Marie Mitchell endlich zeigen darf, was sie kann, der aber ihr Leben nachhaltig bestimmen wird.
"American Spy" ist kein klassischer Thriller, bei dem man von der ersten Seite an den Atem anhält, aber es ist ein Buch mit einer Grundspannung, die sich nach und nach entlädt. Auch die Konstellation mit einer schwarzen Frau als Protagonistin in diesem von weißen Männern dominierten Milieu macht die Lektüre spannend, weil auf diese Weise der Spionage-Apparat selbst aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet werden kann.
Fazit: "American Spy" ist so gut und interessant wie das wirklich coole Cover schon vermuten lässt.