Amrita. Am Ende beginnt der Anfang

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laraundluca Avatar

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Inhalt:

Dein Schicksal ist ein Buch, das du selbst schreibst! Das Leben von Amrita, 16-jährige Prinzessin des Königreichs Shalingar, ändert sich auf einen Schlag, als der Despot Sikander Shalingar erobert. Gemeinsam mit der Sklavin und Seherin Thala gelingt Amrita die Flucht und beide machen sich auf den Weg, die »Bibliothek aller Dinge« zu finden, um das Schicksal der Welt zu ändern und schließlich zurück in die Vergangenheit zu reisen: an den Punkt, wo das Unheil begann. Doch was, wenn der einzige Weg, ihren Vater und ihr Land zu retten, bedeutet, dass Amrita sich selbst und ihre große Liebe opfern muss?

Meine Meinung:

Das Cover ist einfach grandios, ein absolutes Highlight, ein Augenschmaus, wunderschön anzusehen. Obwohl ich weder ein Coverfan bin noch die Farbe blau besonders mag hat es mir dieses hier sehr angetan.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, leicht zu lesen und äußerst passend zum Setting. Er ist sehr detailliert und hat diese fantastische, fremde und orientalisch angehauchte Märchenwelt direkt vor meinem Auge entstehen lassen. Die Atmosphäre würde wunderbar einfangen. Das Gesamtbild ist einfach stimmig.

Die Parabel vom Land der Bäume gleich zu Beginn hat mich direkt nachdenklich gestimmt und berührt, denn sie entspricht der Wahrheit über das Wesen der Menschheit - was wirklich erschreckend ist.

Die Geschichte hat sich ganz anders entwickelt, als ich zuerst vermutet hatte. Ich habe hier eine fantastische Geschichte um die Liebe vor einem exotischen Hintergrund erwartet. Bekommen habe ich allerdings so viel mehr. Die Liebe spielt hier auch eine Rolle, eine untergeordnete, zumindest was die Beziehung zwischen Liebenden betrifft. Aber die Liebe hat so viel Facetten und findet sich dennoch in der ganzen Geschichte wieder, ist der Ausgang allen Übels und auch des Endes. Die Liebe zur Natur, zur Welt und wir wie mit ihr und unseren Mitmenschen umgehen, aktuelle politische Aspekte inbegriffen. Alles steht und fällt mit der Liebe.

Viele ungeahnte Wendungen habe die Handlung in eine andere Richtung gelenkt, so dass am Ende meine Augen auch nicht trocken geblieben sind. Zwischendurch hatte ich manchmal das Gefühl, dass der Handlungsverlauf etwas ins Stocken geraten ist, aber durch die bildgewaltigen Beschreibungen und die tiefe Kernaussage hat mich das nicht weiter gestört.

Mehr möchte ich gar nicht über den Handlungsverlauf verraten. Entdeckt Amrita für euch selbst, lasst die Geschichte zu euch sprechen und zieht eure eigenen Schlüsse.

Auch auf die Figuren möchte ich näher eingehen. Sie sind sehr facettenreich gezeichnet und wirken sehr lebendig. Amrita und vor allem Thala, das Orakel, sind mir sehr ans Herz gewachsen. Amritas schnelle Entwicklung wirkte teilweise etwas unrealistisch, da sie einfach zu rasch fortgeschritten ist. Die anderen Charaktere sind neben diesen beiden etwas verblasst, da die Geschichte den Blickpunkt auf die beiden jungen Frauen gerichtet hat. Ich empfand dies allerdings als schlimm. Auch über Sikander und seine Wandlung zum Bösewicht erfahren wir etwas mehr, wie es dazu gekommen ist.

Die Geschichte hat mich überrascht, nachdenklich gestimmt und trotz ihres eher ruhigen Handlungsverlaufes gepackt.

Fazit:

Ein wundervolles, orientalisch angehauchtes Märchen, eine Geschichte zum Träumen, die nachdenklich stimmt, viele Wahrheiten enthält und zu packen vermag. Leseempfehlung.