Hat Luft nach oben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
thefloorshow Avatar

Von

Ich hatte mich sehr auf Amrita gefreut. Das Cover ist eine einzige Augenweide und auch ohne den Umschlag ist das Buch wunderschön gestaltet. Die Leseprobe an sich gibt nicht sehr viel preis, umso gespannter war ich auf die Geschichte.

Es geht um Amrita, die Tochter des Königs von Shalingar, die an den Herrscher von Makedon, Sikander, verheiratet werden soll. Bevor es jedoch dazu kommt ermordet Sikander Amritas Vater und Amrita begibt sich auf die Flucht, um die Vergangenheit zu ändern und ihr Schicksal neu zu bestimmen. Hilfe erhält sie dabei von Thala, einem Orakel.

Die Geschichte klingt so gut und hätte wirklich super werden können, leider finde ich, dass sie nicht ausgereift genug ist.

Das Buch hat insgesamt nur 330 Seiten und ist in sich abgeschlossen. Wenig Raum für so eine große Geschichte. Das merkt man auch immer wieder stark, denn die einzelnen Kapitel haben manchmal einen kleinen Zeitsprung. Dadurch wirkt die Geschichte immer wieder etwas holprig.
Durch die wenigen Seiten werden die ganzen Erzählstränge zu schnell abgehandelt. Ich denke, mit etwas weniger Wendungen und Themen, auf die man dann aber mehr eingeht, hätte die Geschichte spannender werden können. Hier war einfach zu viel gewollt.

Leider bleiben die Charaktere auch im gesamten Buch sehr blass. Das ist wirklich schade, denn es gibt durchaus interessante Charaktere. Zum Beispiel finde ich, dass Thala (obwohl sie fast immer an Amritas Seite ist) kaum richtige Beachtung findet. Dabei ist sie wirklich interessant. Amrita selbst hat mir nicht so gut gefallen. Sie wirkte zwischendurch so unfassbar naiv. Manchmal konnte ich da nur den Kopf schütteln wenn Situationen so klar waren (ihr sogar ein paar Seiten zuvor selbst erklärt wurden) und sie dann selbst völlig überrascht war.

Das Ende an sich war mir leider auch zu konstruiert und dabei zu unlogisch. So wie die Autorin sich alles zusammengesponnen hat kann es einfach nicht passieren. Ja, es ist eine Fantasy-Geschichte, aber sie sollte doch Hand und Fuß haben.

Der Schreibstil ist dafür wenigstens recht angenehm und leicht, passend zu einem Jugendbuch.

Insgesamt ist das Buch ganz okay und ganz guter Durchschnitt, hat aber zu viele Logikprobleme und leider sehr blasse Charaktere. Die Idee war so großartig, wurde aber zu wenig umgesetzt.