Tolle Idee mit mittelmäßiger Umsetzung

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lila bücherwelten Avatar

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Meine Meinung:
Anfangs mutet „Amrita“ eher wie ein historischer Roman an. Darin lege ich jetzt keine Wertung, denn ich persönlich mag das schon gern, aber ich denke, einige könnte das stören. Hier wird alles sehr gedehnt und lang beschrieben, die politischen Verhältnisse und so weiter stehen im Vordergrund.
Vom Sprachstil her ist es wirklich super gemacht, allerdings habe ich den ersten Teil schon teilweise als etwas zu langatmig empfunden. Man wartet einfach ständig darauf, dass es so richtig los geht.

Als dann später der Fantasy-Teil kommt, geht plötzlich alles total schnell und steht somit im starken Gegensatz zu dem Erzähltempo vorher. Ich will jetzt nicht zu sehr spoilern, deshalb versuche ich mich eher vage zu halten.
Amritas Abenteuer ist zwar wirklich nett zu lesen, aber es kam mir an vielen Stellen einfach zu leicht vor. Es ging irgendwie ständig alles glatt und so richtig Spannung kam bei mir deshalb sehr selten auf. Es ist, als würden die einzelnen Stationen der Reise eben abgehandelt werden und fertig.

Das war schade, denn die Ideen dahinter fand ich wirklich großartig. Voller Fantasie, Magie und ganz wundervoll. Man hätte sie nur mehr ausnutzen sollen.

Was mich auch gestört hat waren die Figuren. Ich könnte jetzt nach dem Lesen nämlich leider nicht sagen, was die einzelnen Charaktere ausmacht. Sie waren halt da, aber für mich haben sie keine Tiefe entwickeln können, obwohl es auch hierfür Potenzial gegeben hätte.
Manche Charaktere wie z.B. Arjun werden meiner Ansicht nach völlig vernachlässigend behandelt, obwohl gerade er wirklich noch so viel in sich gehabt hätte, das man hätte verwenden können.

Fazit:
Eine an sich sehr fantasievolle und klasse Geschichte, die vom Erzähltempo her aber sehr seltsam aufgebaut wurde. Dazu fehlt es den Figuren leider an Tiefe, weshalb ich am Ende nur 3,5 Sterne geben kann.