Von der Großstadt in die Provinz

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lindenblomster Avatar

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1872 zieht Amy von Sydney nach Millbrooke. Ihr Vater, der Reverent wurde dorthin versetzt und Amy durfte noch bei der Tante in Sydney bleiben und die Schule beenden. Dort konnte sie die Vorzüge der Großstadt genießen. Konzerte, Theater und Bücher haben ihr Leben bereichert und sie zu einer lebenslustigen Frau werden lassen. Aber jetzt benötigt ihre Mutter Hilfe. In der Kleinstadt dagegen hat ihr strenger Vater das Sagen. Ihm und seinem strengen Glauben muss sie sich jetzt beugen. Und dann trifft sie eines Tages den Chinesen Charles in seinem Warenhaus. Was als mädchenhafte Schwärmerei beginnt, entwickelt sich zu einer reifen Liebe und am Ende widersetzt sie sich ihrem Vater und den damaligen Vorurteilen.
Gut 150 Jahre später will Angie aus Sydney fort. Sie hat ihren Mann verloren und war selbst verloren, bis zu dem Mädelswochenende, als sie sich in Millbrooke in das Haus des Reverends verliebt. Sie mietet es für ein Jahr und beginnt sich in dem kleinen Ort wohl zu fühlen. Bald hat sie das Haus auf Vordermann gebracht und einen Untermieter. Als sie auf erste Spuren von Amy stößt, beginnt sie zu recherchieren und in das Leben zu Goldgräberzeiten einzutauchen. Darüber vergisst sie auch langsam ihren eigenen Schmerz.
Die Leben der beiden Frauen haben einige Gemeinsamkeiten. Große Liebe und deren Verlust, Vorurteile der Mitmenschen und die Goldgräberminen.
Deborah O´Brien hat in abwechselnden Kapiteln die Geschichte chronologisch geschrieben. Ich las von Amys Erlebnissen und dann was Angie dazu herausgefunden hat. Anfangs empfand ich das als Unterbrechung im Lesefluss. Gerade als es bei Amy spannend wurde, kam Angie in der Neuzeit. Dann konnte ich dem Wechsel besser folgen und in die verschiedenen Persönlichkeiten eintauchen. O´Brien hat den Wechsel zwischen den Zeiten gut hin bekommen. Die Schwärmerei im 19 Jahrhundert, als Frauen ihr Wissen in Liebesdingen aus Büchern beziehen mussten. Im Gegensatz zur Affäre in heutiger Zeit. Die Personen waren alle sehr gut beschrieben, einige hätte ich gerne näher kennen gelernt. Die Stimmung gegen die Chinesen wurde auch nur erwähnt und nicht näher eingebunden. Ich hätte gerne mehr erfahren über die Stimmung im Ort über diese verbotene Mischehe. Dies hätte mal ein dickeres Buch werden können. Es hat mir viel Spaß gemacht von den Schicksalen der beiden Frauen zu lesen.