Ein ehrwürdiges Denkmal?

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nicky_g Avatar

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Paris in den Jahren 1940-1950: beginnend mit dem Zweiten Weltkrieg setzt sich das Buch fünf Jahre darüber hinaus fort. Zu Anfang steht eine Chronologie; kurz werden die historischen Ereignisse umrissen, verbunden mit kulturellen Schlaglichtern. Es folgt eine Aufstellung der handelnden Personen sowie eine Karte der Stadt Paris mit den wichtigsten Orten.

Die Autorin stellt große Ansprüche an sich selbst: sie möchte von dem Zusammenwirken der Menschen erzählen, die zur damaligen Zeit in Paris lebten und sich gegenseitig beeinflussten. So unterschiedlich sie auch waren, so gab es doch drei Gemeinsamkeiten: „die Kriegserfahrung, die Begegnung mit dem Tod und die Hochstimmung“ (S. 25). Aus Trümmern und Zerstörung, Misstrauen und Düsternis heraus gelang es diesen jungen Intellektuellen einen hoffnungsvollen Lichtstrahl zu entsenden.

Man darf gespannt sein, ob es der Autorin gelingt, den geistreichen literarischen und künstlerischen Erzeugnisse der damaligen Zeit ein ehrwürdiges Denkmal zu setzen. Auf jeden Fall wird hier eine interessante Sichtweise auf die Zeit während und kurz nach des Zweiten Weltkriegs präsentiert, die bisher hauptsächlich in einzelnen Biographien Beachtung fand.

Es soll ein „erzählerisches Porträt des Pariser Lebens“ sein (S. 29), das aber auf Fakten beruht. Das kann mitunter ein schwieriges Unterfangen werden, um den richtigen Grat zu treffen. Der Stoff bietet auf jeden Fall ein buntes Mosaik an Möglichkeiten, aus dem auf den ersten Seiten schon in kleinen Anekdoten und Bemerkungen geschöpft wird (beispielsweise auf S. 59: „Auf ihrer neuen Stelle verdiente sie 1400 Francs im Monat…“).