Einblick in eine bewegte Zeit

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kindder80er Avatar

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Paris ist eine faszinierende Stadt, die eine Menge Geschichte in sich trägt. Die Autorin möchte uns in ihrem Buch ein ganz besonderes Jahrzehnt näher bringen. Anhand vieler verschiedener Menschen, insbesondere Künstler (Schriftsteller, Bildhauer, Dichter, Maler, Schauspieler u.s.w. unter anderem aus Amerika, Frankreich, Spanien, Deutschland) zeichnet sie ein ganz besonderes Bild dieser Zeit und dieser Stadt.

Sehr hilfreich ist dabei das Personenregister und auch die Karte der Schauplätze. Da hat man gleich alles viel plastischer vor Augen.

All diese Menschen haben von 1940-1950 in Paris gelebt und gerade nach Kriegsende eine ganz besondere Aura gespürt und auch selbst versprüht. In Paris konnte man sich nach dem Krieg ausprobieren, wurde nicht zensiert, alles schien toleranter. Schwarze Jazzmusiker wurden hier bejubelt während sie zu Hause Repressalien fürchten mussten. Alles und jeder war gefühlt kreativer und atmete die Luft des Aufbruchs, Neuanfangs. Frauen griffen immer mehr in das Geschehen ein und die Emanzipation war schon viel weiter als in anderen Ländern. Aber haben all diese Persönlichkeiten es tatsächlich geschafft, die Welt zu verändern? Oder haben sie sich nur in ihren eigenen Bedürfnissen, die nicht selten in ausschweifende Liebschaften, Drogen und Alkohol endeten, verheddert?

Der Schreibstil der Autorin reißt einen gleich irgendwie mit und obwohl das Buch als Sachbuch deklariert ist, ist es nicht trocken formuliert, sondern erzählt von dieser Zeit. Fast wie in einem Roman werden (Lebens)Geschichten erzählt, die einen oft nachdenklich zurück lassen. Die Autorin drückt es selbst am besten aus: "...ein erzählerisches Porträt des Pariser Lebens in der Zeit zwischen 1940 und 1950: eine Rekonstruktion, eine Bildcollage, ein Kaleidoskop von Schicksalen, das auf verschiedenen Quellen und Dokumenten beruht."