Kunstvolle Erinnerungskultur

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amara5 Avatar

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Agnès Poirier versetzt uns in der Leseprobe zurück in eine Zeit, in der freies Denken für manche Seele überlebenswichtig war - zwischen und nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris. Entstanden sind damals geistig-künstlerische Werke u. a. von Beauvoir, Sartre, Giacometti und Picasso, die uns bis heute beeinflussen und gerade in unserer Zeit wieder an Dringlichkeit gewinnen.

Die Autorin mischt in ihrem Buch kunstvoll aufwendig recherchierte Fakten (und stellt dem Leser anfangs gleich eine Zeitleiste und eine Stadtkarte mit den Schauplätzen von Paris zur Verfügung) und Zitate der Künstler mit teils fiktiven Lebensgeschichten zu dieser Zeit, um die menschlichen Schicksale zu verdeutlichen. Und schafft ein Werk zur Erinnerungskultur, das den Leser ad hoc in die Zeit der Denker und Künstler in der französischen Metropole abholt. Oder wie es die Autorin passend nach ihrer Einleitung beschreibt (in der sie auch nicht verheimlicht, wie aufwendig die Recherchen zum Buch waren): "... eine Rekonstruktion, eine Bildcollage, ein Kaleidoskop von Schicksalen, das auf verschiedenen Quellen und Dokumenten beruht."

Ich würde gerne wissen, wie es die Autorin schafft, diese Fülle an Menschen und Werken und Schicksalen so informativ unter einen Hut zu bringen, dass der Leser das gesamte Buch über am Ball bleibt!