Gefühlvolles Familienepos

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
frau_ke Avatar

Von

Persönliche Schicksale und italienische Geschichten prägen den Generationenroman, der im 19. Jahrhundert beginnt und sich bis in die Gegenwart zieht. Erzählt wird von den Träumen und Prüfungen des Lebens sowie den Legenden, die sich um die Familiengeschichte ranken. Man hat das Gefühl, dass auch zahlreiche autobiografische Erinnerungen eingeflossen sind - so authentisch wirkt das Erzählte. Der Schreibstil ist klar und ruhig. Insgesamt wirkt der Roman sehr stimmig und wie ein fließender Fluss - von einer Generation bzw. Episode zur nächsten. Da die Familie im Mittelpunkt steht, hätte vielleicht auch der Stammbaum zu Beginn stehen sollen. Denn im Verlauf der Geschichte erweist sich dieser als sehr hilfreich, um den Überblick zu bewahren, angesichts der vielen handelnden Personen und ihrer vielfachen Verstrickungen. Dass nicht alle italienischen Einschübe/Zitate übersetzt werden, stört mich nicht - als stilistisches Mittel passen sie zudem perfekt zum italienischen Flair der Geschichte, die jegliche Gefühle beim Lesen hervorruft - von himmelhoch jauchzend bis zu Tode getrübt. Leider wird nicht allen Figuren die gleiche Bedeutung beigemessen, manche bleiben etwas blass bzw. übernehmen nur eine "Komparsenrolle", aber das ist bei einer 200-jährigen Familiengeschichte wohl auch nicht anders möglich.

Mein Fazit: Ein durchaus gelungenes Romandebüt - unaufgeregt, gefühlvoll und authentisch.