Schöner Generationsroman

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Von

An den Ufern von Stellata
Daniela Raimondi,
aus dem Italienischen von Judith Schwaab,
gelesen von Simone Kabst

Daniela Raimondi nimmt uns mit, in das kleine Italienische Dorf Stellata, in der Lombardei, ein armes Dorf, nur mit wenigen Hundert Einwohnern, wo die Hälfte dieser Bewohner weder lesen noch schreiben können.
Und genau in dieses Dorf kam 1800 ein fahrendes Volk, die Zingari, und ließen sich, dem Hochwasser des Flusses Po geschuldet, länger als geplant nieder. Lange genug, so dass die dunkelhaarige, rassige zingara Viollca vom eher träumerischen, blauäugigen Dorfbewohner Giacomo schwanger wurde und heiraten mussten.
Viele Generationen später werden die Nachkommen dieser Eheleute noch immer blauäugig und verträumt oder rassig, mit dunklen Augen und vorhersehenden Fähigkeiten sein.

Wir durchleben mit diesen Nachkommen Kriege - nicht alle Soldaten werden aus diesen zurückkehren. Wir kämpfen an ihrer Seite für die Partisanen, gebären Kinder und beerdigen viele davon wieder viel zu früh, wandern nach Brasilien aus, erleben mit ihnen die Industrialisierung und den Aufschwung Europas und gehen später an deren Seite demonstrieren. Am Ende werden wir sterben und weinen.

Raimondi hat hier ein wunderbaren Generationsroman geschrieben.
Auch wenn der Beginn mir ein wenig zu schnell erzählt war und ich gerne ein wenig mehr über einzelne Personen erfahren hätte, hat mich die Geschichte dann doch schnell gepackt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Das Cover ist wunderschön und das Hörbuch, welches ich mir runterladen habe um nichts zu verpassen, ist wunderbar mit perfekter Stimme gelesen.
Was mir an dem Buch noch sehr gefiel, ist der Stammbaum hinten im Buch.

Grosse Leseempfehlung für alle Italienfans und für Leser die Generationsromane mögen.
4½ / 5