An jedem neuen Morgen

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gaensebluemche Avatar

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Mit „An jedem neuen Morgen“ verarbeitet Roger Rosenblatt seine Trauer über den Verlust seiner Tochter. Daher habe ich das Buch auch in das Genre „Biographie“ eingeordnet.

„An jedem neuen Morgen“ hat keine durchgängige Handlung. Das Buch besteht vielmehr aus vielen kleinen Episoden, die der Autor wahllos aneinanderreiht. Je nachdem, wie sie ihm gerade in den Kopf kommen. Darunter leidet meiner Meinung nach der Lesefluss sehr, denn der Leser springt mit den episodenhaften Erzählungen des Autors wahllos zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her und es ist kein roter Faden zu erkennen, der sich für einen angenehmen Handlungsverlauf durch ein Buch ziehen sollte.

Rosenblatt lässt Amy in seinen Erinnerungen wieder lebendig werden und erzählt über ihr Leben und ihre Art, die Dinge zu nehmen, wie sie sind. Auch die anderen Familienmitglieder, insbesondere die Kinder, werden beleuchtet, aber auch Freunde und Nachbarn spielen in diesem Buch eine Rolle. Letztlich ist Amy diejenige, die alle miteinander verbindet. Und tragischerweise auch ihr Tod.

Das Buch erzählt davon, wie Amys Familie deren Tod verarbeitet und lernt, ohne sie zurechtzukommen. Dabei legt der Autor viel Wert darauf, zu betonen, dass Amy immer in den Herzen ihrer Familienmitglieder weilt und nie in Vergessenheit geraten wird. Dies zu akzeptieren, fällt vor allem Amys Kinder schwer und die Szenen sind wirklich sehr emotional und sentimental.

Rosenblatt erzählt von tragischen und traurigen Momenten ebenso wie von fröhlichen und lustigen Augenblicken. Dabei ist sein Schreibstil sehr sachlich und fast schon distanziert. Dennoch löst er beim Leser umso intensivere Emotionen aus.

Mein Fazit:
Ein biographisches Buch, das in zahlreichen Episoden von der Schönheit des Lebens und der Schmerzhaftigkeit des Verlusts eines Familienmitglieds erzählt.