Ein tolles Buch für Jung und Alt

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Inhalt:
Bett und Avery wollen unter keinen Umständen Freundinnen sein. Ihre Väter haben sich ineinander verliebt und nun die grandiose Idee, eine große Familie zu werden. Dafür sollen die Mädchen zusammen ein Sommercamp besuchen und sich richtig kennenlernen. Um die Pläne ihrer Väter zu durchkreuzen, beginnen Bett und Avery sich Mails zu schreiben. Gemeinsam überlegen sie, wie sie dem nervigen Camp und einer Begegnung entkommen können. Doch je länger sich die Mädchen schreiben, umso neugieriger werden sie aufeinander. Plötzlich werden aus Fremden doch Freundinnen und beide können sich ein Leben ohneeinander nicht mehr vorstellen.

Cover:
Das Cover ist wirklich zuckersüß und hat mich als Erstes auf das Buch neugierig gemacht. Die Nachteule und der Sternhai, die beiden Nicknames von Bett und Avery, stehen im Zentrum der Gestaltung. Im Hintergrund erkennt man die untergehende Sonne über dem verhassten Sommercamp. Außerdem runden die Mailsymbole die Gestaltung perfekt ab.

Meinung:
Holly Goldberg Sloan und Meg Wolitzer haben mit „An Nachteule von Sternhai“ ein wundervolles Jugendbuch geschaffen. Der Einstieg in die Story fällt sehr leicht und man verfällt nach kurzer Zeit in einen regelrechten Leserausch. Schon durch die Leseprobe war ich vom unkonventionellen und außergewöhnlichen Schreibstil angetan. Das Buch besteht komplett aus einer Aneinanderreihung von E-Mails, Sms und Briefen. Dies ist aber zu keinem Zeitpunkt langweilig oder lesetechnisch anstrengend. Ganz im Gegenteil! Die Handlung entwickelt gerade dadurch eine ungeheuer starke Dynamik, die den Leser fesselt und begeistert. Mein einziger kleiner Kritikpunkt an diesem Stil ist das Fehlen von Zeitangaben. Zu Beginn jeder Nachricht findet man zwar Absender, Empfänger und Betreff, aber kein Datum und keine Uhrzeit. Mit diesen Angaben wäre es oftmals einfacher gewesen zu erkennen, wie viel Zeit zwischen den einzelnen Korrespondenzen liegt. Der Spannungsbogen hat mir hingegen wieder sehr gut gefallen. Natürlich waren manche Wendungen schon auf Grund des Klappentextes von Anfang an vorhersehbar, aber dafür konnte mich das Autorenduo mit dem Ende nochmal richtig überraschen.

Bett und Avery sind mir als Protagonistinnen schon ab der ersten Seite ans Herz gewachsen. Die Autorinnen haben die beiden Charaktere wirklich sehr liebevoll und tiefgründig ausgearbeitet. Durch den regen Mailverkehr lernt man die beiden Mädchen gut kennen und erhält einen detaillierten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Ich konnte mit Bett und Avery mitfiebern, verzweifeln und besonders viel lachen. Schade, dass die Autorinnen nicht den Nebenfiguren auch mit solch einer Sorgfalt Leben eingehaucht haben. Diese bleiben etwas oberflächlich, aber meiner Meinung nach tut dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Fazit:
„An Nachteule von Sternhai“ ist ein zuckersüßes Buch über Freundschaft, Liebe und den Zusammenhalt in einer Familie. Wenn ihr Lust auf einen etwas ungewöhnlicheren Schreibstil habt, dann greift hier auf jeden Fall zu. Holly Goldberg Sloan und Meg Wolitzer haben mir eine Menge schöner Lesestunden beschert und ich kann „An Nachteule von Sternhai“ wirklich nur weiterempfehlen. Insgesamt vergebe ich wohlverdiente 5 Ananas.