Passt die Eule zum Hai?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
tochteralice Avatar

Von

Genauer gesagt, die Nachteule zum Sternhai? Denn so grundverschieden wie diese beiden Tiere sind auch die Mädchen Avery (Nachteule) und Bett (Sternhai) aus New York bzw. Kalifornien. Wie sie zusammenkommen? Auf eine ebenso ungewöhnliche wie moderne Art - Bett, die für sowas einen Riecher hat, hat nämlich herausgefunden, dass die beiden Väter - beide Mädchen werden jeweils von ihren Vätern erzogen - eine Romanze haben und es scheint etwas Ernstes daraus zu werden! Und die beiden Mädels sollen sich im Sommer im Feriencamp kennenlernen und darauf vorbereiten, bald als Familie zusammenzuleben.

Aber nicht mit ihnen! Denn sowohl die ruhige, manchmal besserwisserische Avery als auch die sportliche, manchmal tollkühne Bett sind sehr zufrieden mit ihrem Leben, so wie es ist und wollen daran gar nichts ändern. Vor allem können sie sich nicht vorstellen, eine neue Schwester zu haben, mit der sie nur das Alter - beide sind zwölf - teilen.

Sie treffen also gewisse Abmachungen - dass nichts, aber auch gar nichts nach Plan laufen wird - weder bei ihnen noch bei den Vätern - das ahnen sie zu dem Zeitpunkt noch nicht. Auch nicht, dass sie irgendwann einmal alles dafür tun werden, zusammen sein zu können - wenn auch vielleicht nicht für immer. Denn sie sind - wie gesagt - wie Feuer und Wasser. Oder wie Sonne und Regen. Oder eben wie Nachteule und Sternhai, ihre jeweiligen Lieblingstiere.

Ein entzückender, aber durchaus kraftvoller und stellenweise respektloser Roman in E-Mails. Wobei nicht nur die beiden Mädchen Verfasserinnen bzw. Adressatinnen sind, auch weitere Akteure - das sind längst nicht nur die Väter - werden mit einbezogen. Wenn auch nicht unbedingt in die Ränke bzw. Verschwörungen - das nämlich sind ganz allein Angelegenheiten von Bett und Avery, die beide ganz schön übergriffig sein können - jede auf ihre Art.

Ein Roman, in dem sich längst nicht jeder nur von seiner besten Seite zeigt. Weder die Mädchen noch ihre Väter. Und auch nicht alle anderen Player. Erstens kommt es anders und zweitens als gedacht - das ist das Fazit am Ende des Buches. Der Leser erlebt zum Ende hin noch ein paar ganz schöne Überraschungen! Ein Roman mit Herz und mit Schwung, an dem längst nicht nur (Beinahe-)Teenies ihre Freude haben - ich als längst schon Erwachsene hatte auch meinen Spaß daran. Ein Gute-Laune-Buch mit ein paar ernsteren Sequenzen, den ich von ganzem Herzen weiterempfehle und zwar jedem, der Lust hat auf ein richtig gutes Buch!