tolles Setting, interessante Geschichte, enttäuschendes Ende

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tildaliest Avatar

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Die Gestaltung des Buches gefiel mir bereits sehr gut. Das Cover ist kreativ und passt zu der Geschichte.
Nach der Leseprobe war ich gespannt auf das Buch, habe mich allerdings auch gefragt, wie daraus "eine Liebesgeschichte" werden sollte. Beim Lesen ist mir dann immer mehr klar geworden, dass es sich nicht um eine klassische Liebesgeschichte handelt, sondern um die Liebe von einer jungen Frau zur Chirurgie. Den Romance-Teil gibt es zwar auch, doch der steht weniger im Vordergrund und bekommt nicht so viel Raum in der Geschichte. Meiner Meinung nach war das völlig in Ordnung so, doch das ist Geschmackssache und eventuell entspricht das Buch da nicht ganz den Erwartungen.
Die Protagonisten fand ich sehr sympathisch - besonders Hazel Sinnett, als starke weibliche Persönlichkeit, die den Mut findet, entgegen den Standards der Gesellschaft zu handeln und ihrer Leidenschaft zu folgen. Hazel hat ein sehr ungewöhnliches Interesse, dass mitunter eher grausam und blutig wirkt. An dieser Stelle hat mir der Schreibstil besonders gut gefallen, da er solche Szenen, in denen beispielsweise Leichen zerschnitten wurden, ganz realistisch und angenehm unaufgeregt beschrieben hat. Auch zu dem tollen Setting hat der Schreibstil gepasst. Ich habe einen guten Eindruck von der Stadt, der Wissenschaft und der Gesellschaft zu der damaligen Zeit gewonnen.
Schuld daran, dass das Buch von mir nur 3 bis 3,5 Sterne bekommt, ist hauptsächlich leider das Ende. Bis dahin hatte mir das Buch sehr gut gefallen und ich habe es richtig schnell gelesen. Nur manchmal kamen mir bestimmte Ereignisse und Errungenschaften zu plötzlich und mühelos vor. Doch das Ende nahm dann eine Wendung, die für mich einfach gar nicht zu dem realitätsnahen Rest der Geschichte passte.