Spannend mit starker Protagonistin

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annaliesttraume Avatar

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„Manche Dinge will man nicht finden, obwohl man nach ihnen sucht.“-Nathan, S. 175

Ich hatte keine besonders hohen Erwartungen an Ancora, wenn ich ehrlich bin. Der Klappentext hörte sich einfach so vielversprechend an, dass ich bis auf die Empfehlung einer Bloggerin keine Rezension dazu gelesen habe, sondern mich überraschen lassen habe…und ich bereue es definitiv nicht. Ancora hat mich komplett überzeugt, von vorne bis hinten.
Der Schreibstil von Colin Hadler ist angenehm zu lesen und zu verstehen. Er schreibt keineswegs schwer, aber baut unfassbar viel hinter seinen Worten ein. Das Buch hatte unfassbar viele Markierstellen und Zitate, die mir sehr in Erinnerung geblieben sind. Ich habe unfassbar viel gelernt durch das Buch und die Ansichten auf das Leben, die hier vertreten werden.
Romy war eine starke Protagonistin mit der ich sehr mitgefühlt habe. Ich mochte sie wirklich und hatte unfassbar viel Spaß dabei ihre Gedanken zu verfolgen und ihre Gedichte zu lesen. Was mir auch gut gefallen hat war ihre Diversität. Sie trifft fragwürdige Entscheidungen, verletzt Menschen und wirkt dadurch unfassbar nah. Romy ist echt und greifbar. Auch der Aspekt, dass sie die Zeit anhalten kann, wurde sehr gut umgesetzt.
Die Nebenfiguren, wie Ava, Nathan, Aurel, Kira und Julius waren allesamt gut ausgearbeitet. Genauso wie Romy waren sie weder gute Charaktere, noch schlechte. Alle haben gute und schlechte Entscheidungen getroffen und dadurch die Geschichte geprägt. Besonders Kira mit ihren Weisen Worten und ihrer besonderen Art zu schweigen hat mich um den Finger gewickelt. Ihr Charakter ist, neben Romy, mein liebster im Buch und jedes zweite meiner markierten Zitate stammt von ihr.
Neben klasse Charakteren hat der Autor mit Ancora eine bewundernswerte Welt erschaffen und mein settingliebendes Herz hat jede Ortsbeschreibung geliebt. Ich habe mich in den Zeilen verloren und es hat sich angefühlt, als wäre ich selbst in Ancora fernab von der Außenwelt und würde mit Romy mich selbst finden. Dieser Aspekt mit der Selbstfindung hat mir auch mehr als gut gefallen. Dadurch wurde nochmal verdeutlich, dass Romy und ihre Freund*innen Jugendliche sind und wurden somit für mich noch ein Stück realistischer. Denn welche*r Jugendliche*r weiß schon wer er ist?
Am besten an der Geschichte hat mir die Storyline gefallen. Nichts an dieser Geschichte war vorhersehbar und ich war immer wieder geschockt von den Ereignissen mit denen ich gar nicht gerechnet hätte. Dass ein Gedicht etwas mit den Geheimnissen zutun hat fand ich auch einfach nur wundervoll, weil es so so gut umgesetzt wurde und keineswegs aufgesetzt wirkte. Ich habe mit Romy das gesamte Buch durch mitgefiebert und war von jedem Plottwist einfach nur überrascht und überzeugt.
Ancora ist ein absoluter Pageturner, den ich jedem empfehlen kann, der ein paar fantastische Lesestunden mit Rätselspaß, einer starken Protagonist und einer unfassbar klugen Geschichte haben will. Mich konnte das Buch zu 100% überzeugen und wurde definitiv zu einem Highlight.