Schicksalsschlag

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bücherschlinger Avatar

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Julia Crouch steigt direkt in die Handlung ein und beginnt sofort mit dem Auslöser des Wendepunktes im Leben der Protagonisten. Rose und Gareth haben endlich ihren Alltag gefunden, nachdem sie durch die Krise der zweiten Schwangerschaft und des Hausbaus gekommen sind. Da kommt der Schock. Der beste Freund ist gestorben und Rose lädt ihre Freundin nach England ein, um Polly mit ihren Söhnen bei sich wohnen zu lassen (vorerst). Der Autorin gelingt es sehr gut, immer wieder Passagen aus Vergangenem einfließen zu lassen und geschickt in die jetzige Situation einzubauen. Dabei verliert man nicht den Faden der eigentlichen Handlung und kann sehr gut in die Gedankenwelt der Protagonistin eintauchen. Außerdem spielt die Vergangenheit auch hier eine wichtige Rolle, um die Handlungsweisen der Figuren zu verstehen und sie besser kennen zu lernen.

Der Klappentext lässt viel Spannung erhoffen und ich finde, dass dies durch das Verhaltens Gareths bereits angekündigt wird. Er misstraut der Freundin und hat ein eigenartiges Gefühl bei Polly wie sonst nie. Warum erfahren sie auch erst so spät vom Tod? Auch das kurze Kapitel "Danach" (gleich zu Beginn) zeigt das dramatische Ende der Geschichte an und lässt Neugier und Spannung beim Rezipienten aufkommen.

Die traurigen Gefühle, die bei der Nachricht des toten Freundes aufkommen, werden durch die Beschreibungen der Landschaft, in der die Unterhaltung fortgeführt wird, in seiner Wirkung verstärkt. Im Kontrast dazu wird das gemütliche und vertraute Mutter-Tochter-Ritual beim Erzählen einer Geschichte, aus der Kindheit Rose, aufgezeigt, welches wiederum angenehme Gefühle beim Leser aufkommen lassen. 

Das Cover ist interessant, aber auch irgendwie düster. Ich bin gespannt, ob der einladende Sprachstil der Autorin weiterhin so bleibt.