Vielversprechender Psychothriller

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nordlicht Avatar

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Der Prolog ist ebenso kurz wie prägnant: der Leser sieht sich total verwüsteten Bildern gegenüber, an denen  offenbar ein Psychopath seinen Hass ausgelassen hat.

Rose und Gareth haben sich gerade ein großes Haus im ländlichen Wiltshire umgebaut und ihre durch eine ungeplante zweite Schwangerschaft hervorgerufene Ehekrise überwunden, als sie einen schockierenden Anruf von Roses Jugendfreundin Polly aus Griechenland erhalten: Pollys griechischer Ehemann Christos, gleichzeitig ein langjähriger Freund von Gareth, ist tödlich verunglückt. Polly will mit ihren beiden Söhnen nach England zurückkehren. Spontan bietet Rose, die ein weiches Herz hat, Polly an, eine Weile mit ihren Kindern bei ihnen zu wohnen. Obwohl sie weiß, dass Gareth ihre extrovertierte Freundin nicht mag, setzt sie sich wiederum - wie schon bei der ungeplanten Schwangerschaft, die sie gegen seinen Willen ausgetragen hat - über seine Wünsche hinweg. Dies lässt befürchten, dass Gareth, der als Künstler Ruhe und Konzentration braucht, erneut in Depressionen verfallen könnte, wie zur Zeit der Ehekrise.

Im nächsten Kapitel erzählt Rose ihrer sechsjährigen Tochter Anna von ihrer eigenen Kindheit und berichtet, wie sie als Grundschülerin Polly kennenlernte, mit der sie auch als junge Erwachsene eine Wohnung teilte.

Die Leseprobe endet (leider) kurz vor der Ankunft von Polly und ihren Söhnen in England.

Die ersten Kapitel dieses Romans sind sehr ansprechend geschrieben. Obwohl in der Handlung noch nichts Spektakuläres für Spannung sorgt, empfindet der Leser bei den unausgesprochenen Dingen, die er zwischen den Zeilen liest, eine gewisse Beklemmung und hat düstere Vorahnungen. Sehr gern würde ich weiterlesen, wie sich die Ehe von Rose und Gareth unter dem vermutlich verderblichen Einfluss von Polly entwickelt.