Angsthauch

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jule1 Avatar

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Mit Polly zieht ein echtes Kuckucksei in Roses Familie ein und die Bedenken ihres Mannes ganz zu Anfang des Romans haben einen guten Grund.

Schon lange hat mich ein Roman nicht mehr so in den Bann gezogen. Er lebt durch Andeutungen, die den Leser gefesselt halten. Die große Kunst ist, dass man sich immer mal wieder selbst nicht sicher ist, was Wahrheit und was Lüge ist. Beschrieben wird das, was der Klappentext verspricht, wenn die beste Freundin zur Feindin wird. Die Frage stellt sich, ob Polly jemals eine beste Freundin für Rose war, oder ob sie die Inkarnation des Zerstörerischen und des Trugbildes ist. Auf jeden Fall benutzt sie die Menschen auf der einen Seite ganz egoistisch, auf der anderen Seite lässt sie ihre eigenen Kinder oft links liegen. Und Rose lässt so ziemlich alles mit sich machen. Am Ende lädt sie eine solche Schuld auf sich, dass sie sich für Polly erpressbar hält, sie also nie los werden wird. Was für ein Alptraum ist das Ende des Thrillers.  Aber ein großartiges Ende und sehr folgerichtig für uns als Leser.

 Ich möchte nicht zuviel vom Inhalt verraten, sonst muss man das Buch nicht mehr lesen. Aber ich kann es unbedingt empfehlen. Auf seine sehr subtile Art ist von Anfang bis Ende fesselnd und manchmal möchte man tatsächlich eingreifen. So wird Lesen zum Genusslesen.