Naiv und verängstigt

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maxibiene Avatar

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Rose hat alles, was sie braucht. Sie hat einen liebevollen Mann, zwei kleine süße Kinder, ein wunderschönes Haus und jede Menge Harmonie um sich herum. Umso mehr hat sie das Gefühl, sich um ihre beste Freundin Polly kümmern zu müssen. Rose hat Polly, deren Mann Christos erst vor wenigen Wochen verstorben ist, zusammen mit ihren beiden Söhnen zu sich eingeladen. Im Nebengebäude, dem ehemaligen Pförtnerhäuschen soll sich Polly mit ihren Jungs einrichten und erst einmal zur Ruhe kommen. Alles scheint gut zu laufen, bis ein Unfall das einträchtige Leben der Familie zu zerstören scheint. Während Freunde und Nachbarn von Rose Polly so gar nicht vertrauen und ihr das Schlimmste anlasten, hält Rose vehement zu Polly, bis sie schließlich ihr wahres Gesicht erkennt.

Julia Crouch hat mit „Angsthauch“ einen unheimlich starken Psychothriller, der ohne großes Blutvergießen auskommt, präsentiert. Beim Lesen dieses Werkes wurden bei mir alle möglichen Emotionen frei gesetzt. Angefangen von Unverständnis über Wut, Freude und Aufregung, Trauer, Fassungslosigkeit und einigem mehr.

Die Autorin hat mich mit ihrem unverblümten und fesselnden Schreibstil absolut in den Bann gezogen. Ihre Figuren und Charaktere hat sie so stark beschrieben, dass man glaubt inmitten eines Films zu stecken. Mit Rose, ihrer Hauptfigur hat sie einen naiven und liebevollen Menschen dargestellt, dem man so manches Mal die Entscheidung über bestimmte Dinge hätte abnehmen wollen. Ihre Art, sich so unverfälscht den Dingen zu stellen, sorgte für Kopfschütteln und Zorn. Dagegen steht Polly, die Jugendfreundin von Rose, als kleines selbstsüchtiges Luder, das alle möglichen Raffinessen zu Tage legt, da. Geschickt versucht sie zwischen Rose und ihrem Mann Gareth einen Pfeil zu treiben, was ihr im Verlauf der Handlung auch hervorragend gelingt.

Wenn man glaubte, dass sich Rose ihre rosaroten Brille entledigen würde, wurde man stets eines Besseren belehrt. Julia Crouch überraschte immer wieder mit Begebenheiten, bei denen man vermutete, dass sich die Story doch noch wenden würde.

Dafür hat man für das Ende der Handlung nur noch ein Kopfschütteln übrig.

Fazit: **Angsthauch ist ein absoluter Pageturner, der jede Menge Nervenkitzel in sich verbirgt und genauso viele Emotionen frei setzt.**