Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde!

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coffee2go Avatar

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Kurze Inhaltszusammenfassung:

Rose lebt mit ihrem Mann Gareth und ihren beiden kleinen Töchtern Anna und Flossie im frisch renovierten Landhaus. Bevor sich die Familie eingewöhnen kann, gerät Polly, die Jugendfreundin von Rose in eine Notlage nachdem ihr Mann stirbt und Polly zieht mit ihren beiden Söhnen in das Nebengebäude ein. Polly ist Musikerin, tablettensüchtig und hat einen extravaganten Lebensstil, sodass Rose auch ihre beiden Kinder mitbetreut. Gareth war zuerst nicht erfreut vom Besuch und zieht sich in sein Atelier zurück um dort die gesamten Tage und Nächte zu malen.

Polly hat eine „dunkle Seite“ an sich, wo sie auftaucht stiftet sie für Unruhe. So dauert es auch nicht lange und Flossie, die jüngste Tochter wird schwer krank und muss ins Krankenhaus, danach geht es Rose gesundheitlich und psychisch sehr schlecht. Die Ereignisse geraten immer mehr außer Kontrolle und Rose möchte, dass Polly mit ihren Söhnen wieder auszieht, doch dies ist schwieriger als gedacht.

 

Meine Meinung zum Buch:

Die Autorin hat es an manchen Stellen des Buches sehr gut geschafft, den LeserInnen tatsächlich einen „Angsthauch“ zu bescheren. Sie hat die einzelnen Charaktere sehr gut beschrieben, allerdings auch die üblichen Klischees bedient: Rose ist ein überfürsorglicher Familienmensch, möchte es immer allen Recht machen, kümmert sich um Kinder und Haushalt und hält ihrem Mann den Rücken frei, damit er sich künstlerisch betätigen kann. Trotzdem möchte sie nicht das Zepter aus der Hand geben und kann schlecht damit umgehen, wenn das Familienleben in einem anderen Rhythmus verläuft. Gareth ist ein typischer Künstler, der recht mürrisch und zurückgezogen ist, teilweise depressive Phasen hat, sich den ganzen Tag und manchmal auch nächtelang in sein Atelier zurückzieht um dort zu malen. Polly war eine erfolgreiche Musikerin, die jetzt nach dem Tod ihres griechischen Ehemannes an ihrem Come back arbeitet. Sie schläft gerne lang, ernährt sich hauptsächlich von Kaffee, Alkohol und Tabletten, ist tätowiert und immer schwarz gekleidet. Sie lässt ihren beiden Söhnen viel Freiraum und zeitweise vernachlässigt sie sie oder nimmt mit einer Selbstverständlichkeit an, dass sich andere um sie kümmern. Diese bunte Kombination aus Charakteren lässt schon vermuten, dass sich hier nicht immer alle einig sein können.

Die Autorin hat immer wieder kurze Rückblenden in die Vergangenheit von Rose und Polly gezeigt und vage Andeutungen, was passiert sein könnte, gemacht. Dies hat vor allem im langen Mittelteil, die Spannung aufrecht erhalten und das Interesse für den Schluss geweckt. Ich habe mir gedacht, dass die offenen Fragen, dann im Schlussteil des Buches aufgedeckt werden, was allerdings nicht der Fall war. Ebenfalls nicht vollständig aufgeklärt wurde, was mit Rose los war, da sie zwischenzeitlich gesundheitlich und emotional sehr angeschlagen war. Ich hatte beim Lesen die Vermutung, dass ihr jemand Tabletten untergemischt haben könnte. Oder war sie wirklich psychisch am Rande eines Nervenzusammenbruches? Hier können sich die LeserInnen auch selbst für eine passende Variante entscheiden.

Der Schluss des Buches kam recht plötzlich und war etwas undurchsichtig. Es blieben leider sehr viele Fragen ungeklärt und auch der plötzliche Zeitsprung (zwei Jahre später) war meiner Meinung nach nicht angemessen, da die Ereignisse nicht aufgeklärt wurden und auch die letzten Seiten lassen die LeserInnen mit einem offenen und undurchsichtigen Ende zurück, dies hat mir nicht so gut gefallen.

 

Cover und Titel:

Das Cover ist optisch sehr ansprechend gestaltet, allerdings konnte ich keinen Zusammenhang zwischen der jungen Frau am Cover, die leblos im Wasser liegt, und dem Inhalt des Buches erkennen. Der Titel passt gut zum Psychothriller.

 

Mein Fazit:

Das Buch ist für LeserInnen, die gerne außergewöhnliche Familiengeschichten mit ein wenig „thrill“ lesen, genau richtig.