Änlin ist kein Englein

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Das Cover dieser Geschichte hat mich sofort und sehr eindrücklich angesprochen – und ich finde, es passt hervorragend zur Erzählung rund um Änlin und Mephisto. Der Einstieg in die Geschichte hat mir ausgesprochen gut gefallen, ich habe richtig mit Änlin mitgefiebert. Doch etwa ab dem ersten Drittel verlor die Handlung für mich an Zugkraft. Trotzdem habe ich weitergelesen und das Buch schliesslich beendet – und muss sagen: Das Ende hat mich dann wieder überzeugt.

Ich vermute, dass mein nachlassendes Interesse vor allem mit der Erzählfigur Änlin zusammenhängt. Sie wird als naiv, engelhaft und unschuldig eingeführt – und gerade deshalb war es für mich schwer nachvollziehbar, dass sie ausgerechnet Gefallen an einem Kriegsverbrecher wie Mephisto findet. Insgesamt wirkten sowohl Änlin als auch Mephisto auf mich als Hauptfiguren etwas zu flach, trotz der Bemühungen der Autorin, ihnen durch Rückblenden und Details aus ihrer Vergangenheit mehr Tiefe zu verleihen. Deutlich spannender fand ich dagegen einige Nebenfiguren wie die Dämonin Nepthys oder die Königin Morwen.

Das Ende der Geschichte bietet gewissermassen eine Auflösung – eine Art rückblickende Einordnung dessen, was tatsächlich passiert ist. Ich denke, wenn man als Leser:in schon früher im Verlauf des Buches stärkere Einblicke in diese „andere Seite“ erhalten hätte, hätte das die Spannung erhöht und möglicherweise mehr Leselust geweckt.