Gute Idee, unausgereifte Umsetzung
Anima Daemonis von Mandy Rauch ist ein düsterer Fantasyroman, der mich mit seiner originellen Idee und dem atmosphärischen Setting neugierig gemacht hat. Ganz überzeugt hat mich das Buch allerdings nicht, es hat tolle Ansätze, aber auch einige Schwächen in der Umsetzung.
Bereits die ersten Kapitel konnten mich sofort abholen. Man wird direkt in die Geschichte hineingeworfen und spürt von Anfang an ein geheimnisvolles Mysterium: Warum begibt sich die Protagonistin Änlin freiwillig in die Hölle, um Mephisto zu suchen? Diese Grundidee fand ich spannend und faszinierend.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: aus der Ich-Sicht von Änlin und von Mephisto. Das schafft Nähe zu den Figuren, auch wenn diese für mich nicht immer ganz greifbar wurden. Besonders bei Mephisto gibt es häufig Rückblenden, die mitten in den Kapiteln auftauchen. Diese Zeitsprünge haben zusätzliche Einblicke geboten, wirkten aber stellenweise etwas unausgereift und störten für mich den Lesefluss.
Der Schreibstil hingegen war für mich ein echtes Highlight. Er ist ausschmückend, detailreich und teilweise sogar poetisch, gerade bei einem Fantasyroman gefällt mir so etwas sehr gut. Mandy Rauch hat ein Talent dafür, Szenen lebendig und bildhaft zu gestalten.
Die Figuren sind grundsätzlich interessant, vor allem die Nebenfigur Nepthys, eine Dämonin, hat mir gut gefallen. Zwischen ihr und Änllin entwickelte sich eine spannende Dynamik. Leider blieb das Worldbuilding insgesamt recht oberflächlich. Die Ideen zur Struktur der Hölle waren vielversprechend, aber es fehlte an Tiefe und Ausarbeitung, um das Potenzial wirklich auszuschöpfen.
Inhaltlich konnte mich das Buch aber nicht durchgehend fesseln. Der Mittelteil, also Änlins Reise durch die Hölle, war für mich etwas zäh und konnte die Spannung des Anfangs nicht halten. Erst ab etwa Seite 170 nahm die Handlung wieder Fahrt auf und wurde deutlich spannender. Das Ende war überraschend und durchaus originell, ließ mich aber trotzdem etwas unzufrieden zurück, ich hätte mir eine rundere Auflösung gewünscht.
Insgesamt ist Anima Daemonis ein Buch mit vielen guten Ansätzen, einer starken Atmosphäre und einem beeindruckenden Schreibstil, dem es aber an emotionaler Tiefe fehlt. Die Geschichte hatte zweifellos Potenzial, doch es blieb zu viel unausgesprochen oder angedeutet, um mich wirklich mitzureißen.
Fazit:
Ein düsterer Fantasyroman mit origineller Idee, starkem Stil, aber Schwächen in Struktur, Figurenzeichnung und Spannung. Kein Highlight, aber ein solider, lesenswerter Beitrag im Genre.
Bereits die ersten Kapitel konnten mich sofort abholen. Man wird direkt in die Geschichte hineingeworfen und spürt von Anfang an ein geheimnisvolles Mysterium: Warum begibt sich die Protagonistin Änlin freiwillig in die Hölle, um Mephisto zu suchen? Diese Grundidee fand ich spannend und faszinierend.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: aus der Ich-Sicht von Änlin und von Mephisto. Das schafft Nähe zu den Figuren, auch wenn diese für mich nicht immer ganz greifbar wurden. Besonders bei Mephisto gibt es häufig Rückblenden, die mitten in den Kapiteln auftauchen. Diese Zeitsprünge haben zusätzliche Einblicke geboten, wirkten aber stellenweise etwas unausgereift und störten für mich den Lesefluss.
Der Schreibstil hingegen war für mich ein echtes Highlight. Er ist ausschmückend, detailreich und teilweise sogar poetisch, gerade bei einem Fantasyroman gefällt mir so etwas sehr gut. Mandy Rauch hat ein Talent dafür, Szenen lebendig und bildhaft zu gestalten.
Die Figuren sind grundsätzlich interessant, vor allem die Nebenfigur Nepthys, eine Dämonin, hat mir gut gefallen. Zwischen ihr und Änllin entwickelte sich eine spannende Dynamik. Leider blieb das Worldbuilding insgesamt recht oberflächlich. Die Ideen zur Struktur der Hölle waren vielversprechend, aber es fehlte an Tiefe und Ausarbeitung, um das Potenzial wirklich auszuschöpfen.
Inhaltlich konnte mich das Buch aber nicht durchgehend fesseln. Der Mittelteil, also Änlins Reise durch die Hölle, war für mich etwas zäh und konnte die Spannung des Anfangs nicht halten. Erst ab etwa Seite 170 nahm die Handlung wieder Fahrt auf und wurde deutlich spannender. Das Ende war überraschend und durchaus originell, ließ mich aber trotzdem etwas unzufrieden zurück, ich hätte mir eine rundere Auflösung gewünscht.
Insgesamt ist Anima Daemonis ein Buch mit vielen guten Ansätzen, einer starken Atmosphäre und einem beeindruckenden Schreibstil, dem es aber an emotionaler Tiefe fehlt. Die Geschichte hatte zweifellos Potenzial, doch es blieb zu viel unausgesprochen oder angedeutet, um mich wirklich mitzureißen.
Fazit:
Ein düsterer Fantasyroman mit origineller Idee, starkem Stil, aber Schwächen in Struktur, Figurenzeichnung und Spannung. Kein Highlight, aber ein solider, lesenswerter Beitrag im Genre.