Zwischen Licht und Schatten

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lauralotta Avatar

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„Anima Daemonis“ besticht auf den ersten Blick durch ein wirklich gelungenes Coverdesign und den ansprechenden Farbschnitt, ein echter Hingucker im Regal.
Die kurzweilige Schreibweise macht das Lesen angenehm, und der Duo-PoV von Mephisto und Änlin bringt Abwechslung in die Perspektive. Besonders gut hat mir gefallen, wie sich die Hintergrundgeschichte der beiden Protagonisten nach und nach entfaltet und schließlich in einem runden Ende mündet.

Allerdings hatte ich vor allem in den ersten hundert Seiten das Gefühl, mitten in eine bereits begonnene Geschichte geworfen zu werden. Dadurch fiel es mir schwer, richtig in die Handlung einzutauchen. Insgesamt konnte mich das Buch leider nicht dauerhaft fesseln. Der Schreibstil erinnert stellenweise eher an ein Schulprojekt: solide, aber mit wenig Tiefe und kaum emotionaler Verbindung zu den Figuren. Die Charaktere blieben für mich größtenteils blass, sodass keine echte Bindung entstehen konnte.

Positiv hervorzuheben sind der gelungene Einstieg (Prolog) und die letzten beiden Kapitel, die das Buch versöhnlich abrunden. Leider wird der Mittelteil von erzählerischen Längen dominiert, was den Lesefluss deutlich hemmt.