So viel mehr als gedacht

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tofusteak Avatar

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Ich dachte, das wird eins dieser entspannten Kinderbücher mit breiten Rändern und großen Zeilenabständen, die ich gerne mal für zwischendurch lese, doch da habe ich mich geirrt!

Dieses zauberhafte Buch hat mich als Erwachsene total in seinen Bann gezogen und ist vom Layout her eher wie ein Jugendbuch aufgebaut. Gut lesbare, aber nicht übermäßig große Schrift, super hübsche Kapitelzierden, aber ansonsten keine Illustrationen.

Der Anfang ist wunderbar atmosphärisch, wir lernen Anis, ihr Zuhause und einige der Naturgeister des Weißwaldes kennen – und auch die Problematik. Der märchenhafte Schreibstil hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen und besonders mochte ich die Dynamik zwischen Anis und dem Geisterhund Wolf, aber auch mit den Gefährten, die sie im Folgenden finden.

Die Handlung ist sowohl spannend als auch rührend, sie macht wütend und regt zum Nachdenken an. Ich hatte öfter Augenpipi, vor allem im letzten Drittel, und es gab einige Twists, die ich nicht habe kommen sehen. Auch ging die Story viel weiter und war komplexer, als ich zu Anfang angenommen hatte.

Da das Ende recht offen gehalten wurde, hoffe ich sehr, dass wir einen zweiten Teil bekommen. Es fiel mir richtig schwer, von dieser Welt und ihren Figuren Abschied zu nehmen, und ich würde sie gerne wiedersehen.

Schön fand ich auch die Anmerkungen der Autorin und das kleine Glossar am Ende, was den Abschluss noch einmal abrundet (man aus Spoilergründen aber auch wirklich erst komplett lesen sollte, wenn man durch ist).

Fazit: Wer eine magische und spannende Geschichte über Freundschaft, Natur, Mut und Found Family mit Animal Companion sucht, die zum Nachdenken, Träumen und Glauben inspiriert, ist hier genau richtig.