Der Versuch einer Erinnerung - Einfühlsames Porträt eines fast vergessenen Lebens

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Mich begeistert bereits in den ersten Zeilen wie reflektiert und einfühlsam zugleich der Autor vorgeht. Die Reflexionen über das Vergessen und Erinnern, was bleibt von einem Menschen nach dem er stirbt, stimmen sehr nachdenklich und bilden einen gelungenen Rahmen für das, was folgt: ein Erinnern, eine Art Rekonstruktion des Lebens der Urgroßmutter des Autors - Anna. Gestorben bereits 1932 bleibt nur wenig an Material, keine lebenden Verwandten, die ihr begegnet sind - eine Mammutaufgabe, und eine wunderschöne zugleich. Denn selbst aus dem ersten Tasten in ein Leben, das dem Autor fremd ist, spricht eine große Empathie und Sympathie für Annas Leben. Er betrachtet ihren Herkunftsort, verortet die gesellschaftliche Stellung Annas, die damals erst mit 21 die Volljährigkeit erreicht und anstrebt Dorfschullehrerin zu werden, betrachtet Fotos, deutet, und fühlt mit… Was für ein schönes Buch, das einfach nur zum Weiterlesen einlädt! Besonders schön finde ich auch das Bildmaterial, das der Autor einfließen lässt! Unbedingt möchte ich mehr über Anna erfahren!