Nachdenkliche Rückschau auf eine vergangene Zeit
Auch wenn Henning Sußebach seine Urgroßmutter nicht kennen gelernt hat und sich nicht auf Zeitzeugen, sondern nur auf wenige Erinnerungsstücke berufen kann, ist ihm nach der Leseprobe zu urteilen ein beeindruckendes Buch gelungen. Der Schreibstil gefällt mir ausgezeichnet. Das Urteil über die damaligen Lebensverhältnisse und die Rolle der Urgroßmutter werden logischerweise von der Sozialisation des Autors geprägt, anderes als ein Blick auf die Vergangenheit aus heutiger Sicht ist kaum möglich. Aber Sußebach versucht sich soweit das überhaupt möglich ist in die Zeit hinein zu versetzen. Interessant werden zeitgeschichtliche Errungenschaften und Erfindungen wie z.B. des Grammophons oder der Suppenwürze "Maggi" eingeflochten, so dass ein Gesamtbild der Zeit Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entsteht. Mein Interesse ist jedenfalls geweckt.