Versuch einer literarischen Wiederbelebung

Das unspektakuläre Cover hat nichtsdestotrotz meine Aufmerksamkeit geweckt, den Klappentext zu lesen. Weil mich die Geschichte einer Frau im Sauerland des 19. Jahrhunderts sehr interessiert, las ich auch die Leseprobe. Leider schreibt der Autor aber nicht so, dass das Erzählte unmittelbar erscheint. Er bleibt als Urenkel von Anna permanent präsent, weist auf die wenigen Dinge hin, die ihm für die Recherche zur Verfügung stehen. Und das sind extrem wenige. Er hätte einfach mit etwas Phantasie drauflos schreiben sollen. Dann wäre ein fesselndes Porträt von Anna entstanden. Jedoch stand er sich wohl selbst im Weg, wollte unbedingt ganz genau an den Fakten bleiben. Und wenn er denn doch mal eine Überlegung anstellte, wie es gewesen sein könnte, musste er das auch direkt wieder betonen und mit historischen Daten belegen.
Dieser Stil liest sich leider sehr sperrig. Historischer Roman mit erhobenem Zeigefinger.