Wenn Erinnerung zum zweiten Leben wird
Schon die ersten Seiten haben mich tief bewegt. Der Gedanke, dass ein Mensch zwei Tode stirbt – den körperlichen und den sozialen, den Moment, in dem niemand sich mehr an uns erinnert – ist schmerzhaft und wahr. Henning Sußebach wirft diese Frage mit leiser Stimme auf, und doch hallt sie laut in einem nach. Was bleibt von einem Leben? Was erzählen Fotos, Ringe, ein Kaffeeservice wirklich?
Ich war sofort gefesselt vom Stil: reflektiert, präzise und gleichzeitig poetisch. Besonders stark fand ich, wie der Autor seine Urgroßmutter nicht einfach als „interessante Figur“ darstellt, sondern ihr aufrichtig und behutsam begegnet – fast so, als würde er sie aus der Vergangenheit zurückholen, Schicht für Schicht, aus Andeutungen, Briefen und Erinnerungsfetzen.
Der Übergang zur eigentlichen Geschichte Annas ist ebenfalls gelungen: atmosphärisch, lebendig und geschichtlich eingebettet. Kleine historische Details wie das Alter der Großjährigkeit wirken nicht belehrend, sondern authentisch. Es ist diese Verbindung aus persönlicher Spurensuche und gesellschaftlichem Kontext, die dem Buch schon jetzt eine besondere Tiefe verleiht.
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht – und ob es Sußebach gelingt, Anna nicht nur ein Gesicht, sondern eine Stimme zu geben.
Ich war sofort gefesselt vom Stil: reflektiert, präzise und gleichzeitig poetisch. Besonders stark fand ich, wie der Autor seine Urgroßmutter nicht einfach als „interessante Figur“ darstellt, sondern ihr aufrichtig und behutsam begegnet – fast so, als würde er sie aus der Vergangenheit zurückholen, Schicht für Schicht, aus Andeutungen, Briefen und Erinnerungsfetzen.
Der Übergang zur eigentlichen Geschichte Annas ist ebenfalls gelungen: atmosphärisch, lebendig und geschichtlich eingebettet. Kleine historische Details wie das Alter der Großjährigkeit wirken nicht belehrend, sondern authentisch. Es ist diese Verbindung aus persönlicher Spurensuche und gesellschaftlichem Kontext, die dem Buch schon jetzt eine besondere Tiefe verleiht.
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht – und ob es Sußebach gelingt, Anna nicht nur ein Gesicht, sondern eine Stimme zu geben.