Annas große Herausforderung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
gerwine ogbuagu Avatar

Von

Zuerst habe ich mal die Musik von Brahms, die Anna so sehr liebt, in YouTube gesucht und sie gehört, um in die Atmosphäre einzutauchen, während ich dies schreibe. Sehr melancholisch und schön. Wir lernen eine jüdische Familie in Dänemark kennen. Es ist 1929. Sie sprechen teilweise jiddisch. Es ist der Tag, an dem neue Verwandte kommen werden. Es ist schon beengt und Anna zieht ins Schlafzimmer der Eltern.
Ihr Vater Jitzhak fährt mit seinem Fahrrad Waren aus und wir erleben wie er in einer Versammlung, die gegen Juden wettert, halt macht um zuzuhören und angegriffen wird. Vorher wird er als naiv beschrieben. Ein Polizist rettet ihn und warnt ihn, sich in solche Situationen zu begeben. »Tja, es war jedenfalls nicht sonderlich klug von Ihnen, sich unter diese Versammlung von Bauerntrampeln und Aasgeiern zu mischen«, erklärte der Polizist und wies mit dem Kopf in die Richtung, in der die Männer verschwunden waren. Damit ist die Atmosphäre schon klar, die in diesem Roman die Trope ist: Judenfeindlichkeit.
Ein schreckliches Thema, doch gern möchte ich diesen Roman lesen, und das Schicksal der Familie kennenlernen. Die Geschichte ist sehr lebendig geschrieben und mir gefällt der Anfang, wie Anna mit den Stecknadeln verträumt spielt und deren Köpfe mit Noten vergleicht.