Annas Lied - Hannahs Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
hanseidig Avatar

Von

Annas Lied - Hannahs Geschichte: Der Jazzmusiker Benjamin Koppel hat mit seinem Roman Annas Lied die Geschichte seiner Tante Anna Koppel aufgeschrieben. Gelungen ist ihm ein Roman, der so wohl die Geschichte einer europäischen jüdischen Familie als auch die ganz persönliche Lebensgeschichte einer nach dem Sinn des Lebens suchenden Frau erzählt.

Hannah Koppelman (Anna Koppel) lebt mit ihrer jüdischen Familie in Kopenhagen. Ihre Eltern haben wie so viele Andere nach dem Ersten Weltkrieg die Heimat Polen verlassen. Eigentlich sollte es nach Amerika gehen. Doch die Zwischenstation Kopenhagen wird dann dauerhaft zum Lebensmittelpunkt. Die Koppelmans leben ein traditionell jüdisch geprägtes Leben. Religiöse Feste und die große Familie bestimmen das Leben und den Alltag. Hannah wächst in großer Geborgenheit als jüngstes Kind nach drei Söhnen auf. Die Geschwister verbindet die Liebe zur Musik. Die Brüder wagen nicht nur beruflich sondern auch die Liebe betreffend neue Wege. Alle drei heiraten nicht-jüdische Frauen, was Hannahs Mutter jedes Mal verzweifeln lässt. Langsam aber schleichend über die Generationen löst sich die jüdische Kultur auf.
Am Ende lastet auf Hannah das schwere Erbe, sich den Wünschen der Eltern fügen zu müssen. Für Ihr Leben hat das weitreichende Konsequenzen. Ihre große Liebe kann sie nur in ihren Träumen leben, und auch der Wunsch Musikerin zu werden, erfüllt sich für Hannah nicht.

Benjamin Koppel hat ein intensives, zu Herzen gehendes Buch geschrieben. Man spürt beim Lesen die enge Verbundenheit, die er zu der Geschichte hat. Ich empfehle es allen, die gerne Familiengeschichten lesen.