Eine bewegende Familiengeschichte

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Annas Lied erzählt die Geschichte von Hannah Koppelmann, von ihrer Kindheit in der großen und turbulenten Familie, bis zu den späteren Jahren. Wie der Titel des Buches bereits verrät, ist Musik ihre größte Leidenschaft und bleibt in ihrem bewegten Leben eine beruhigende Konstante.

Mit Annas Lied erzählt der Autor Benjamin Koppel auch seine eigene Familiengeschichte anhand des Lebenswegs der Protagonistin Anna. Dieser ist von den traumatischen Erfahrungen der Flucht während des Kriegs, aber auch einer großen Einsamkeit geprägt. In kurzen Ausschnitten erleben wir Annas Entwicklung, ihre Sehnsüchte, Ängste und - natürlich - ihre Träume, die seit ihrer Jugend eine besondere Rolle für sie spielen.

Leider konnten der Schreibstil und die Art der Erzählung diese bewegende Geschichte aus meiner Sicht nicht optimal rüberbringen. Der Autor beschreibt Annas Emotionen oft, zeigt sie aber wenig. Einige Erlebnisse, die große Veränderungen in Annas Leben bedeuten, werden nur am Rande und in wenigen Sätzen abgehandelt. Dadurch entstand für mich eine Distanz zur Protagonistin. In Kombination mit den von ihr getroffenen Entscheidungen, die zwar aufgrund ihrer Vergangenheit und Prägung nachvollziehbar sind, war es teilweise etwas frustrierend, der Handlung zu folgen.

Dennoch ist Annas Lied eine lesenswerte Geschichte über Verlust, Einsamkeit und dem Verzicht auf die eigene Selbstentwicklung zugunsten anderer Werte.