komplexer Roman über Kolonialismus und Identität

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Mit "Antichristie" hat die Autorin Mithu Sanyal einen Roman geschrieben, der zwei Zeitschichten miteinander verwebt.
Zum einen spielt er in der Gegenwart, 2022, als Durga, eine deutsch-indische Drehbuchautorin, in London an einer Neuinterpretation von Agatha Christie arbeitet. Sie steht vor der Herausforderung den Klassiker modern und ohne koloniale, rassistische Motive umzuschreiben.
Gleichzeitig erlebt Sie auf mysteriöse Weise das Londoner India House 1907 und die dortigen Freiheitskämpfer.
Damit macht der Roman die wichtige Frage nach Freiheit und Unabhängigkeit auf. Welche Mittel sind im Freiheitskampf legitim? Wie weit darf Widerstand gehen? Aber auch die Frage nach dem heutigen Umgang mit kolonialem Erbe, hier vor allem am Beispiel Großbritanniens, werden eindrucksvoll gestellt.
Mithu Sanyal verwebt kunstvoll beide zeitschichten und schafft es dieses komplexe Thema in einem spannenden Roman zu verarbeiten. Sie vermischt auf beste Art Fiktion und Realität und lässt die Leser:innen eintauchen in die koloniale Geschichte Indiens.
Ein provokativer und humoristischer Roman, der gleichzeitig unterhält und zum nachdenken anregt.