Zwischen Zeitreise und Agatha Christie

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bisschengelesen Avatar

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Ich mag Mithu Sanyal und ihre Texte unglaublich gerne, dementsprechend hab ich mich sehr auf „Antichristie“ gefreut.

Wie erwartet, ist die Story etwas absurd, verworren, komplex und total unterhaltsam. Durga ist eine intelligente und vielschichtige Protagonistin, die nicht nur die durchaus komplexe (post-)kolonialistische Situation zwischen Großbritannien und Indien einordnet, zudem reflektiert sie stets auch ihre eigenen Wahrnehmungen und Meinungen im Austausch mit anderen Betroffenen.

Ich habe einen Moment gebraucht, um in die unterschiedlichen Zeitebenen und deren Switches reinzukommen. Erst empfand ich die Sprünge als etwas anstrengend, aber nach kurzer Zeit habe ich gut reingefunden und die beiden Protagonist:innen mögen gelernt.

Die Informationsdichte des Romans ist unglaublich hoch, ebenso wie die Anzahl an Figuren. Es ist kein Buch, das man mal einfach nebenbei liest, da man sich schon konzentrieren muss auf das, was passiert, um auch nichts zu überlesen.

Ich mochte das Buch gerne, allerdings wusste ich mit dem Ende nicht allzu viel anzufangen, es kam mir irgendwie zu kurz. Im Vergleich dazu, wie ausholend der Rest des Romans war, war das Ende sehr gehetzt.