Das Ende der Welt

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susehost Avatar

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Das das Buch ein wenig blasphemisch ist, weiß man ja schon, wenn man den Klappentext gelesen hat. Denn Gott liegt im Sterben und somit auch die gesamte Schöpfung. Dennoch schien mir das Buch lesenswert zu sein. In diesem Buch wird das Thema Apokalypse einmal völlig anders angegangen. Es gibt zwei Handlungsstränge, einen auf der menschlichen Seite und einen auf Seiten der Engel. Auf der menschlichen Seite sind anfänglich Judith, eine Frau, die von einem Engel gerettet wurde, als sie Selbstmord begehen wollte und ihre Ärztin Esther, die durch einen Unfall ihren Sohn verloren hat. Auf der Engelsseite wird Nathanael geboren, ein Engel, der laut Prophezeiung die Schöpfung, die himmlische wie die menschliche, vor dem Untergang bewahren kann, jedoch zum Erschrecken der Engel unvollkommen und verkrüppelt ist. Die Engel sind uneins, denn Luzifer gelingt durch die Schwäche des Vaters die Flucht aus der Gefangenschaft und fortan spaltet er die Schar der Engel und scharrt immer mehr Anhänger um sich, um die Nachfolge des Herrschers anzutreten. Soweit eine spannende Geschichte. Doch dann hat es mich gestört, das der im Engelreich spielende Teil sehr dialoglastig wurde und die Handlung durch das seitenlange gegenseitige „Säbelgerassel“ Luzifers und der Seraphim nicht recht voranschritt. Der Handlungsstrang auf der Erde schildert nunmehr chaotische Weltuntergangszustände. Judith und Esther werden zu Randfiguren. Auch die dann endlich irgendwann stattfindende Schlacht der Engel wurde mir viel zu lang dargestellt. Erfreulich war der Fortschritt Nathanaels zu lesen. Dem Autor ist hier eine wirklich sehr liebenswerte Figur gelungen. Tja, und der Schluß? Ich fand ihn ein wenig unbefriedigend, denn auf der Erde ist nichts mehr wie es war, und den dann in Ich-form geschriebenen Epilog habe ich ehrlich gesagt, obwohl sehr gut geschrieben, leider nicht so ganz verstanden....