Arche Noah heutzutage?

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Mit starken Reimen und tollen Illustrationen präsentiert dieses Bilderbuch die Problematik des Klimawandels kindgerecht und dazu - bei allem Ernst - mit einer gehörigen Portion Humor, bzw. Ironie.
Zwölf (bedrohte) Tiere, die vorher ausgewählt wurden, versuchen in einem Wettbewerb, in dem sie ihre Verfolgung und Bedrohung möglichst überzeugend darstellen sollen, den begehrten Platz auf der „Arche Boa“ zu bekommen, um zu überleben.
Die Wahl wäre wohl sehr schwer geworden, wenn nicht der Regenwurm eingegriffen und allen anwesenden Menschen klar gemacht hätte, dass alle zusammen überleben müssen und das Schützen einer einzelnen Tierart fast gar nichts bringt, sondern nur „Die wunderschöne Welt im Ganzen!“ (S. 58).
Angelehnt an die Erzählung der Arche Noah, auf der ja auch alle Tierarten gerettet wurden, wird die Arche hier nun zum helfenden Zufluchtsort.
Das Buch umfasst starke 64 Seiten, auf denen sich meistens auf einer Seite der gereimte Text und auf der anderen ein Bild dazu befindet. Die Reime werden von kleineren Zeichnungen begleitet. Auf jeder Textseite ist ein Satz oder Satzteil in anderer Schrift in Großbuchstaben und in Farbe abgedruckt, um ihn besonders hervorzuheben und eindrücklich zu machen
(z. B. „EIN ZITTERN GING DURCHS PUBLIKUM.“ S. 34 oder „AM STRAND LIEGT ZU VIEL MÜLL HERUM:“ S. 39).
Die Zeichnungen haben klare Umrandungen. Die Tiere sind vermenschlicht und leicht verniedlicht, eher „auf lustig gemacht“ dargestellt, was junge Leser bestimmt ansprechen wird. Die Farben sind denen, die die Tiere auch in der Natur haben, angeglichen, ansonsten sind die Bilder bunt gehalten. Sie unterstreichen den Text auf eine ganz besonders intensive Art und Weise und lassen die Lesenden durch die Mimik und Gestik der Tiere, aber auch durch ihre Details mit den Tieren mitfühlen (z. B. der schwitzende Eisbär, der Pinguin, der ein Plastiknetz um den Fuß hat, der Frosch mit Krücken, u. v. m.)
Dieses Bilderbuch bringt jedem, der es liest, die Problematik des Klimawandels und des Artensterbens auf „leichte“ Art und Weise nahe, ohne den Ernst der Lage zu beschönigen.
Sehr empfehlenswert!