Magisches Venedig-Abenteuer ab 10

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„Da kannst du dich glücklich schätzen. Die Fähigkeit zu lesen ist die mächtigste Kraft von allen. […] Lesen ist Magie! Es kann uns in andere Welten versetzen und ermöglicht uns, unsere eigene besser zu verstehen.“

Aribella fühlt sich wie eine Außenseiterin. Nur auf ihren Freund Theo kann sie sich wirklich verlassen, weil ihr Vater, nach dem Tod ihrer Mutter, in tiefer Trauer versunken ist. Kurz vor ihrem dreizehnten Geburtstag passiert etwas Unglaubliches: Aus ihren Fingern lodern Flammen. Es herrscht ein Aberglaube über dunkle Mächte, der sich um Geister und den Blutmond rankt. Aribella befürchtet, dass man sie der Hexerei beschuldigt und versucht vor den Wachen zu fliehen. Im Halb-hier-halb-da-Hotel findet sie Hilfe und erfährt: sie ist eine Novizin und gehört zu den Cannovacci, eine geheime Gesellschaft, die mit ihren magischen Kräften, Venedig beschützen.

Gleich zu Beginn überzeugt der Schreibstil mit bildhafter Sprache und einer traumhaften Kulisse von Venedig: elegante Gondeln und venezianischer Flair im nebligen Herbst. Anna Hoghton hat mit ihrem Debüt ein wundervolles Kinderbuch geschrieben, indem man sich mit Aribella identifizieren kann und miterlebt, wie sich ihr Leben komplett wandelt, als sie feststellt, dass Magie wirklich existiert. „Soll ich dir das schönste Geheimnis über das Außenseiterdasein verraten? Du bist niemals die Einzige. Du hast bisher nur noch nicht herausgefunden, zu wem du gehörst. Und du bist nicht merkwürdiger als ich oder der Rest von uns. Du bist eine Cannovacci, Aribella.“ Ein bekanntes Erzählschema, das viele Kinder bereits bei „Harry Potter“ begeisterte, das aber mit neuartigen Ideen aufwartet und weniger komplex ohne Fortsetzungen auskommt. Die Charaktere sind auf wenige Eigenschaften und Fähigkeiten begrenzt, wirken aber dennoch nicht eindimensional. Gleichzeitig wird man von einer gut überschaubaren Anzahl von Figuren nicht überfordert. Seffie beispielsweise ist dickköpfig, herzlich und hat die beneidenswerteste Fähigkeit: Sie kann mit Tieren sprechen. Seffie ist für Aribella nicht nur eine hilfreiche Unterstützung, um sich im Halb-hier-halb-da-Hotel einzugewöhnen, sondern auch eine tolle Freundin. Obwohl die Geschichte nicht aus Aribellas Perspektive erzählt wird, kann man wunderbar in ihre Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen und ihr Handeln nachvollziehen. Wer aufmerksam liest, könnte den Geheimnissen bald auf die Schliche kommen und ahnen, in welche Richtung es vielleicht geht, aber trotzdem hält die Story noch den ein oder anderen Twist bereit. Besonders das Ende hat uns gefallen und macht „Aribella und die Feuermaske“ zu einem magischen Abenteuerroman mit viel Gefühl, Positivität und Geheimnissen.

Fazit: Ein gefühlvolles Kinderbuch, das neben Abenteuern und Magie, ganz unvermittelt Werte wie Selbstvertrauen, Individualität, Mitgefühl und Freundschaft weitergibt. Genau das richtige für junge Leseratten ab 10 Jahren und Erwachsene, die einen unkomplizierten Wohlfühl-Mix aus Abenteuer, Fantasie und fortlaufender Handlung bevorzugen. Empfehlenswert!