Asa

Gewaltig, düster und emotional eindringlich

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timothy Avatar

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Zoran Drvenkar gelingt mit Asa ein beeindruckendes Werk, das weit über einen klassischen Thriller hinausgeht. In kraftvoller Sprache erzählt er die Geschichte einer Frau, die nach Jahren des Schweigens und der Einkerkerung zurückkehrt, um Vergeltung zu üben. Was zunächst wie ein persönlicher Rachefeldzug anmutet, entpuppt sich als tiefgründige Auseinandersetzung mit Loyalität, Familie, Verrat und der schmerzhaften Suche nach Frieden.

Drvenkar zeichnet Figuren, die ebenso unbarmherzig wie verletzlich sind. Asa selbst fasziniert als Protagonistin: zugleich Opfer und Jägerin, getrieben von Wut und von einer Sehnsucht, die über bloße Rache hinausgeht. Der Roman entfaltet eine düstere, beklemmende Atmosphäre und schont seine Leser nicht – weder sprachlich noch emotional.

Es ist ein wuchtiger, rasanter Thriller, zugleich aber auch ein vielschichtiger Roman über familiäre Zwänge, Schuld und die Unmöglichkeit, sich der eigenen Vergangenheit zu entziehen. Ein Pageturner mit Tiefgang, der lange nachhallt und einen Blick in menschliche Abgründe erlaubt, ohne dabei platt zu wirken.

Ein intensives Leseerlebnis, das fesselt, schockiert und berührt.